Sonnenenergie
Führung im Solarpark Herten: Ist eine Reinigung von PV-Anlagen sinnvoll?
Die Energie-Genossenschaft "Bürgerenergie Dreiländereck" hat im Solarpark Herten getestet, ob eine Reinigung von PV-Anlagen sinnvoll ist. Am kommenden Samstag lädt sie zu einer Führung ein.
Sa, 4. Okt 2025, 17:30 Uhr
Rheinfelden
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Die Energie-Genossenschaft "Bürgerenergie Dreiländereck" lädt für Samstag, 11. Oktober, 14 Uhr, zu einer Führung über den Solarpark Herten ein. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die sich für Photovoltaik (PV) und erneuerbare Energien interessieren. Dabei geht es auch um die Frage, ob eine Reinigung von PV-Anlagen sinnvoll ist. Schmutz, Staub und Vogelkot können die Leistung von PV-Anlagen um bis zu 30 Prozent senken, da Ablagerungen das Sonnenlicht blockieren und so die Energieproduktion verringern, heißt es in einer Mitteilung der Bürgerenergie Dreiländereck. Verschmutzungen könnten zudem die Schutzschicht der Module angreifen, Korrosion fördern und zu dauerhaften Schäden führen. Ohne regelmäßige Reinigung drohten daher nicht nur Ertragsverluste, sondern auch höhere Stromkosten, Reparaturen oder sogar ein Austausch der Anlage.
Versuch testet Reinigungswirkung an PV-Anlagen
Ob eine Reinigung wirtschaftlich sinnvoll ist, sei jedoch umstritten, schreibt die Bürgerenergie Dreiländereck. Fachkreise gingen meist von einem Mehrertrag im niedrigen, einstelligen Prozentbereich – etwa drei bis fünf Prozent – aus. Um diese Frage zu klären, hätten die Bürgerenergie und die Bürgerwindrad Blauen im Frühjahr 2025 einen Versuch gestartet: Zwei baugleiche PV-Anlagen mit je 82,5 Kilowattpeak Leistung auf dem Dach des Recyclinghofs Herten wurden verglichen: Eine sei im Mai gereinigt worden, die andere unbehandelt geblieben.
Das Ergebnis: Die gereinigte Anlage habe in vier Monaten nach der Reinigung rund 17 Prozent mehr Strom produziert, was einer Mehrproduktion von 7000 Kilowattstunden entspreche – "genug für den Jahresbedarf von zwei Drei-Personen-Haushalten", so die Bürgerenergie. Auch der größere Solarpark in Herten, gemeinschaftlich betrieben von den Genossenschaften Bürgerenergie Dreiländereck, Bürgerwind Blauen und Elektrizitätswerke Schönau, sei daraufhin im Juli gereinigt worden. Hier habe der Mehrertrag bislang bei etwa 15 Prozent gelegen.
"Spannend" werde für die Zukunft nun sein, "wann sich die Produktionswerte durch wieder eintretende Verschmutzungen angleichen werden", wird Dirk Uhrhan, Geschäftsführer der Bürgerenergie Dreiländereck, in der Mitteilung zitiert: "Bei einem Mehrertrag von nur fünf Prozent beispielsweise würden wir die Reinigung nicht wiederholen, da die Reinigungskosten nicht durch den Mehrertrag einer höheren Produktion gedeckt werden können." Die Entwicklungen sollen in Zukunft weiterverfolgt, die Erfahrungen zur Diskussion gestellt und in die weiteren Planungen einbezogen werden.
Anmeldung zur Führung per Mail an [email protected] oder unter 01515/5557148. Die Teilnehmerzahl der Führung ist auf 25 Personen begrenzt.