Geologie-Wanderung
Geologische Wanderung im Röttler Wald zeigt Spuren von Ereignissen vor Millionen Jahren
Die Region um Lörrach weist viele geologische Besonderheiten auf. Der Schwarzwaldverein Lörrach lud sich mit Frank Hofmann einen Kenner der Materie ein.
Mo, 18. Aug 2025, 17:46 Uhr
Lörrach
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Im Rahmen der jede Woche stattfindenden Mittwochabendwanderungen des Schwarzwaldvereins Lörrach konnte Michael Goltz den Hobbygeologen Frank Hofmann aus Haagen für eine geologische Exkursion gewinnen. Hofmann ist Buchautor und ein profunder Kenner der äußerst vielfältigen regionalen Geologie. Auf einer zweieinhalbstündigen Wanderung im Röttler Wald hat er den 24 Teilnehmern die vielfältigen geologischen Begebenheiten im Röttler Wald erklärt, schreibt der Schwarzwaldverein in einer Mitteilung.
Gestartet wurde wie immer um 19 Uhr auf dem Parkplatz der Schlossberghalle in Haagen. Dieses Mal wurde die Wegstrecke eines imaginären Geologielehrpfades "Rund um Haagen" in Angriff genommen. Los ging es auf rund 310 Metern über Normalhöhennull auf der vom würmzeitlichen Wiese-Fluss erschaffenen Niederterrasse, auf der die Siedlung Haagen in historischer Zeit entstanden ist. Auf dem Schlosswegle ging es steil den Burgberg hinauf, vorbei an mächtigen Malmkalk-Versturzblöcken der einst so prächtigen Steilküste eines längst verlandeten Oberrheingrabenmeeres.
Als Kander und Wiese noch nicht geboren waren
Auf der Burg gab es die beiden Geotope des Tertiär- und Dogger-Profiles am SW-Turm der Oberburg beziehungsweise an deren Nordseite zu entdecken. Beide sind von der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg zur Unterschutzstellung vorgeschlagen. Mit einem kleinen Ausflug ins Fach Plattentektonik wurden die steil nach Westen einfallenden Gesteinsschichten des Burgberges verständlich. Die den Oberrhein flankierenden Vogesen/Schwarzwald waren in früher Erdzeit vor rund 380 bis 290 Millionen Jahren Teil der Varisziden, einem transkontinentalen Kettengebirgsgürtel, der den Superkontinent Pangaea "zusammenhält", wie Hofmann erklärte.
Über die Höhen des Röttlerwaldes mit seinen vielfältigen Schotterresten von mio-/pliozäner Ur-Kander und eiszeitlichem Wiese-Fluss wurde die mächtige Flachsland-Eiche erreicht und der Heimweg eingeleitet. Vorbei am imposanten Muschelkalk-Berg des Lingert ging es wieder hinunter in Richtung Talaue, mit einem kleinen Abstecher über die Kleine und Große Lichsen mit ihren verschiedensten Keuper-Formationen. Nach dem im Chappertgraben gelegenen geologischen Hotspot Schnäggewäldele und seinen fossilen Lebenswelten schloss sich dann der "Kreis der Erdgeschichte" und auch die Wanderung ging zu Ende.