Gesellschaft
Siesta – ein Loblied auf die Pause

Jetzt ist aber mal Pause: Ein Lob auf die Siesta, die in unserer schnelllebigen Welt mehr denn je als subversiver Akt betrachtet wird .
So, Pause jetzt! Smartphone aus, Laptop aus, Vorhang zu. Hinlegen, Augen schließen und – abtauchen. Für 15, 20 Minuten oder länger. So geht Siesta. Das könnte einfach jeder. Es ist das Beste und Gesündeste, was ein Mensch nach dem Mittagessen tun kann. "Mittags nicht zu schlafen, heißt streng genommen, sich über unsere eigene Biologie hinwegzusetzen", sagt der Regensburger Schlafmediziner Professor Göran Hajak. Doch leider hat unser angeborenes Schlummerbedürfnis zur Tagesmitte so gut wie keine Lobby. In einer durch und durch ökonomisierten Welt gerät das einst harmlose Nickerchen zum subversiven Akt. Was für eine Provokation, sich ohne schlechtes Gewissen eine Auszeit nehmen zu wollen! Insider wissen: Man kann sich das angewöhnen, doch kaum wieder abgewöhnen. Weil es so gut tut. Und niemandem schadet.
Es mag frivol erscheinen, ausgerechnet jetzt ein Loblied auf die Siesta anzustimmen – mitten in diesem dritten, aufgeregten, unentspannten Euro-Krisen-Sommer. Gibt es momentan nicht viel Wichtigeres? Die Nachricht jedenfalls, dass die konservative spanische Regierung beschlossen hat, zum 1. September die obligatorische Siesta abzuschaffen, hat nicht alle Europäer gleichermaßen erschüttert. Die Urlauber an der Costa Brava und auf den Kanaren wird es freuen, dass sie ab sofort auch zwischen 14 und 16 Uhr Badelatschen, Sonnenöl und Bild kaufen sowie Pizza und Burger essen können. Den zahlenden Gästen aus dem Ausland – 54 Milliarden Euro gaben sie 2011 in Spanien aus – will Madrid mit dieser Maßnahme gefallen: Die Engländer und die ...
Es mag frivol erscheinen, ausgerechnet jetzt ein Loblied auf die Siesta anzustimmen – mitten in diesem dritten, aufgeregten, unentspannten Euro-Krisen-Sommer. Gibt es momentan nicht viel Wichtigeres? Die Nachricht jedenfalls, dass die konservative spanische Regierung beschlossen hat, zum 1. September die obligatorische Siesta abzuschaffen, hat nicht alle Europäer gleichermaßen erschüttert. Die Urlauber an der Costa Brava und auf den Kanaren wird es freuen, dass sie ab sofort auch zwischen 14 und 16 Uhr Badelatschen, Sonnenöl und Bild kaufen sowie Pizza und Burger essen können. Den zahlenden Gästen aus dem Ausland – 54 Milliarden Euro gaben sie 2011 in Spanien aus – will Madrid mit dieser Maßnahme gefallen: Die Engländer und die ...