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Meerestiere

Glibberig schön: Quallen sehen faszinierend aus, können aber gefährlich sein

Claudia Füßler

Von

Sa, 07. August 2021 um 05:46 Uhr

Umwelt & Natur

Wer am Meer Urlaub macht, wird ihnen garantiert begegnen: Im Atlantik und in der Nordsee, im Mittelmeer und in der Ostsee – überall leben Quallen.

Die Kompassqualle lebt im Atlantik, im Mittelmeer und der Nordsee. Foto: leeyiutung  (stock.adobe.com)
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Uaah, diese ekligen Glibberdinger! Sagen die einen. Total spannende Tiere! Sagen die anderen. Gucken wir uns die durchsichtigen Wesen mal genauer an.

Quallen gehören zu den Nesseltieren. Es gibt viele verschiedene Nesseltiere, aber sie haben alle eine Gemeinsamkeit: so genannte Nesselkapseln. Das sind Zellen an der Außenseite der Tiere, die Gift enthalten. Besonders viele davon sitzen an den Tentakeln der Quallen. Werden sie berührt, schleudert jede der Zellen einen winzigen Schlauch mit Widerhaken heraus. Über den wird das Gift in die Beute gespritzt.

Die Nesselkapseln brauchen Quallen also für die Jagd – sie fangen damit kleine Fische und Krebstiere. Aber sie schützen sich damit auch vor Feinden. Meeresschildkröten oder Schwertfische zum Beispiel lassen sich gerne mal eine Qualle schmecken.

Die meisten Quallen in Europa sind nicht sehr gefährlich

Wenn wir Menschen beim Baden aus Versehen eine Qualle berühren, bekommen wir natürlich etwas von dem Gift ab. Das ist oft nicht sehr schlimm, weil es ein schwaches Gift ist.

Die Ohrenquallen, die wir im Ostseeurlaub häufig sehen, sind solche harmlosen Tiere. Von den Quallen, die in den Meeren rund um Europa leben, können die meisten uns wenig anhaben.

Es gibt aber auch einige Arten, bei denen wir uns die Haut heftig verbrennen können, zum Beispiel die Feuer- und die Leuchtqualle. An anderen Stränden auf der Welt können Quallen sogar lebensgefährlich werden, so giftig sind sie. In Australien schützen sich die Leute mit speziellen Badeanzügen vor einer Quallenart mit dem Namen Chironex fleckeri. Manche sagen auch Seewespe. Berührt man sie, stirbt man innerhalb von 20 Minuten, wenn man keine Hilfe bekommt. Besonders fies: Die Seewespe und viele andere Quallen sind auch giftig, wenn sie schon tot sind. Deshalb sollte man nicht einfach Quallen anfassen, die gestrandet sind.

Mit genügend Abstand betrachtet sind Quallen wunderschöne Tiere. Sie scheinen durchs Wasser zu schweben. Ihren oberen Teil, den Schirm, ziehen sie zusammen und stoßen sich damit ab. Auf diese Weise können sie mit einer Geschwindigkeit von zehn Kilometern pro Stunde durchs Meer düsen, das ist so schnell wie ein geübter Jogger.

Quallen bestehen fast nur aus Wasser. Sie haben kein Gehirn, keine Knochen und fast keine Organe. Nur einige Arten haben Augen oben am Schirm. Viele Quallen sind durchsichtig, manche schimmern rot, andere blau, wieder andere leuchten sogar im Dunkeln. Wissenschaftler wissen noch recht wenig über Quallen.

Es ist sehr schwer, sie zu untersuchen, weil sie schnell kaputt gehen, wenn sie gefangen werden. Inzwischen weiß man aber zum Beispiel, dass eine Qualle nur in einem Teil ihres Lebens eine Qualle ist. Sie entsteht nämlich – wie alle Nesseltiere – aus sogenannten Polypen. Diese wachsen am Meeresboden und sehen aus wie Finger. Immer wieder schnüren die Polypen ein Stückchen von sich selbst ab. Dieses Stückchen sieht aus wie ein kleiner Teller – eine Babyqualle.

Vor allem in Asien kommt die Qualle schon seit Jahrhunderten auf den Teller. Die Menschen haben Techniken entwickelt, mit denen sie das Gift einer Qualle unschädlich machen können. Na, Lust auf Quallensalat?

Ressort: Umwelt & Natur

  • Zum Artikel aus der gedruckten BZ vom Sa, 07. August 2021:
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