Große Mehrheit der Deutschen sieht großen Reformbedarf
Vier von fünf Menschen in Deutschland halten grundlegende Reformen für nötig. In die Regierung haben sie dabei wenig Vertrauen.
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Diese Einschätzung zieht sich demnach durch alle Bevölkerungsgruppen – sowohl in Ost (79 Prozent) als auch West (82 Prozent), unter Erwerbstätigen (81 Prozent) sowie über alle Alters- und Wählergruppen hinweg. Besonders deutlich fällt die Reformforderung bei AfD-Anhängern aus (98 Prozent), aber auch Wähler von SPD, Grünen, Linken und Union sehen mehrheitlich grundlegenden Handlungsbedarf.
Zugleich glaubt der Umfrage zufolge mit Blick auf den Bereich der sozialen Sicherungssysteme nur eine kleine Minderheit von 13 Prozent, dass die aktuelle Bundesregierung dazu bereit ist, in den nächsten Jahren grundlegende Reformen voranzubringen. 78 Prozent der Befragten gaben an, die Bundesregierung sei dazu nicht wirklich bereit.
Um die vielfältigen sozialen Leistungen des Staates auch künftig finanzieren zu können, halten es die Befragten vorwiegend für sinnvoll, die Anforderungen für den Bezug von Bürgergeld zu verschärfen (70 Prozent). 48 Prozent erachten eine generell deutliche Senkung des Bürgergelds für sinnvoll, 46 Prozent eine Abschaffung in der heutigen Form. 43 Prozent sind dafür, die Anforderungen für den Bezug von Wohngeld zu verschärfen. Das Elterngeld zu kürzen oder an ein bestimmtes Einkommen zu knüpfen, hält nur eine Minderheit für sinnvoll. Mehrfachnennungen waren möglich.
Um das Gesundheitssystem in Zukunft finanzieren zu können, sprechen sich 86 Prozent der Befragten für einen Abbau von Bürokratie aus – etwa durch Digitalisierung oder Zusammenlegung von Krankenkassen. 51 Prozent hielten die Abschaffung der privaten Krankenversicherung für sinnvoll, vor allem Jüngere und Anhänger von SPD, Grünen und Linken. Eine stärkere finanzielle Beteiligung von Gutverdienenden über höhere Krankenkassenbeiträge findet bei 39 Prozent Zustimmung. Reformvorschläge wie höhere Eigenbeteiligung von Patienten (zwölf Prozent Unterstützer), Leistungskürzungen (neun Prozent) oder Beitragserhöhungen für alle Versicherten (sechs Prozent) stoßen dagegen auf breite Ablehnung.