Grundrechte als künstlerisches Thema

Eine besondere Ausstellung wird in der Galerie L’Art pour Lahr gezeigt. Als Beitrag zur "Woche der Demokratie" haben sich zehn Künstlerinnen und Künstler intensiv mit dem Thema Grundrechte befasst.  

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Dagmar Rasper erklärt ihr Kunstwerk. Foto: Regina Erb-Schalk
Vorstandsmitglied Gabriele Rauch stellte bei der Vernissage am Donnerstag vor zahlreichen Gästen die beteiligten Künstlerinnen und Künstler vor. Initiatorin und Projektleiterin Birgit Weber gab Einblicke in die Entstehung der Ausstellung. Die ausgestellten Arbeiten beeindrucken durch ihre künstlerische Vielfalt, Tiefgründigkeit und kreative Umsetzung. Besonders bewegend waren die Statements während der Vernissage – manche Werke sind mit persönlichen, teils schmerzhaften Erfahrungen verknüpft. Diese Erläuterungen können von den Besuchern in einer ausgelegten Mappe nachgelesen werden. An einer Pinnwand sind die Besucher eingeladen, ihre eigene Meinung zum Thema Demokratie zu äußern.

Bereits beim Betreten der Galerie fällt die Installation von Marion Becker ins Auge: Auf einem Sockel, der mit persönlichen Zitaten über Alltagserfahrungen mit Demokratie versehen ist, thront ein Steinfragment der Berliner Mauer. Becker, in Bitterfeld geboren und in der DDR aufgewachsen, hatte den Stein 1989 nach dem Mauerfall als Symbol des historischen Umbruchs und persönlichen Wendepunkts von der Bernauer Straße mitgenommen.

Birgit Weber thematisiert den Artikel 3 des Grundgesetzes, das die Gleichbehandlung aller Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft garantiert. Sie visualisiert dies durch Porträtzeichnungen verschiedener Personen. Mit etwas Abstand ergänzt sie ein Porträt der kürzlich verstorbenen Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer. Felix Grundhöfers Installation "Der Anglerfisch" fällt buchstäblich aus dem Rahmen, von dem Bruchstücke auf dem Boden liegen. Mit dem dreiteiligen Werk warnt er vor den Verlockungen rechter Bewegungen, die einfache Lösungen anbieten, sich jedoch am Ende als trügerisch und gefährlich erweisen können.

Dorothea Panhuyzens zweiteiliges Werk "Mahnmal" ruft zu Wachsamkeit und Engagement für den Erhalt unserer Demokratie auf. Sie stellt ein historisches Wahlplakat von 1933 einem Hausmodell mit fremdenfeindlichen und rechtsextremen Schmierereien aus dem Jahr 2024 gegenüber. Sichtlich bewegt erklärte Dagmar Rasper ihr dreiteiliges Werk zum Thema "Demokratie". Sie schließt mit den Worten: "Ich wurde mitten im Krieg geboren, habe durch ihn meine Eltern verloren und den Großteil meines Lebens in der DDR verbracht. Seit 35 Jahren lebe ich in einer Demokratie – ich möchte sie nicht mehr missen."

Weitere beteiligte Künstlerinnen und Künstler: Regine Staudenmeyer-Türck, Johann Türck, Marga Hermann, Annette Birnbaum, Sigrid Schäfer

Die Ausstellung ist noch bis einschließlich 21. Mai täglich von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Am Montag, den 19. Mai, findet in der Galerie eine Podiumsdiskussion zum Thema statt – moderiert von Thorsten Mietzner.
Schlagworte: Marion Becker, Birgit Weber, Marga Hermann
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