BZ-Interview
Historiker wollen altes Wasserkraftwerk retten
Historiker setzen sich mit Nachdruck für den Erhalt des 1898 erbauten Wasserkraftwerks am Rhein ein. Lässt sich der Abriss des Industriedenkmals noch stoppen?
Mi, 5. Mai 2010, 21:11 Uhr
Rheinfelden
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Die Uhr läuft. In diesem Monat vergibt die Energiedienst AG den Abbruchauftrag für das alte Kraftwerk, das Mitte August seine Stromproduktion einstellen wird. Die Landesregierung signalisiert bisher kein politisches Umdenken. Dennoch zeigt sich Robert Neisen als neues Vorstandsmitglied von IG Pro Steg überzeugt, dass alle Fakten gegen einen Abriss sprechen. Ingrid Böhm-Jacob sprach mit dem Historiker, der Mitglied im Vorstand des Arbeitskreises Regionalgeschichte ist über seine Überzeugung, dass der Erhalt des bedeutenden Bauwerks nicht zu Lasten des Umweltschutzes geht.
BZ: Herr Dr. Neisen, Ihre Domäne ist Geschichte. Bei der Hauptversammlung von IG Pro Steg haben Sie aber mit Sätzen aufhorchen lassen, die deutlich machen, dass Sie sich auch als Umweltschützer nicht im Konflikt mit dem Denkmalschutz sehen. Warum glauben Sie, dass der Umweltschutz erheblich vom Erhalt des alten Kraftwerks profitieren kann?Robert Neisen: Was die Umweltverbände völlig verkennen, ist die ideelle Dimension des Kraftwerks. Denn der Erhalt eines Denkmals ist das eine. Aber welche Geschichte man dazu erzählt, ist das andere. Zweifelsohne wird man bei dem Kraftwerk an die großartigen technischen Errungenschaften erinnern müssen, die es verkörpert. Aber heutzutage muss man sicherlich auch ...