Hoffnung und Tod musikalisch angenommen

Das Lomonosov-Trio konzertierte bei der ersten Veranstaltung in der renovierten Stadtkirche. Zu hören waren Werke von Schubert und Tschaikowski.
Nach Monaten der Renovierung konnte Sonntagabend wieder eine Veranstaltung in der evangelischen Stadtkirche in Emmendingen stattfinden. Auch wenn die Arbeiten noch nicht gänzlich abgeschlossen waren, freute sich Pfarrerin Irene Leicht, die zahlreichen Besucherinnen und Besucher begrüßen zu können. Das Format geistliche Abendmusik war zunächst durch ein gemeindedienstliches Geschehen geprägt, vier neu gewählte Kirchenälteste wurden der Gemeinde vorgestellt und willkommen geheißen. Leicht gelang es, die Verbindung zwischen Andacht und Konzerterleben herzustellen. Sie zeigte das Moment des Todes und das der Hoffnung gleichermaßen im christlichen Glauben auf wie in den ausgewählten Musikstücken. Die Werke entstanden in Todesnähe oder unter dem Eindruck von Lebensende und Trauer.
Das Klaviertrio von Franz Schubert war die vorletzte Komposition vor seinem frühen Tod, Tschaikowski schrieb sein Klaviertrio zum Gedenken an seinen verstorbenen Freund Nikolai Rubinstein. Tod und Hoffnung in der Musik zu spüren, eigene Trauer und Verluste der zu hörenden und zu erlebenden Musik anzuvertrauen, dazu ermutigte Irene Leicht in den Gedanken und Worten, mit denen sie die Sätze vorstellte.
Das Lomonosov-Trio hatte sich für ein weiteres Konzert in der evangelischen Stadtkirche angeboten und überzeugte mit den Interpretationen. In den Wiedergaben der drei ausgewählten Trio-Sätze ließen sich die zuvor formulierten Gedanken ausdrucksvoll wiederfinden. Maria Lomonosova-Ziegler (Violine), Matthias Heinrich (Cello) und Pavel Kashcheva (Klavier) boten ein konzentriertes, kammermusikalisches Miteinander. Ausgewogen in klanglicher und musikalischer Ausdruckskraft überzeugten Maria Lomonosova-Ziegler und Matthias Heinrich, Pavel Kashcheva agierte am Flügel souverän und intensiv bezogen auf den gemeinsam empfundenen Duktus der Musik. Mochte man die stereotypen, marschähnlichen, in Mollakkorden gesetzten Achtelbewegungen im zweiten Schubert-Satz als Herzklopfen oder eisigen Ausdruck des unentrinnbaren Schicksals deuten, sie wirkten, von dem Trio ohne jede Überladung gespielt, umso eindringlicher. Die von Schubert darüber gesetzte wunderschöne Kantilene des Cellos scheint versöhnen zu wollen. Klangschön und vorsichtig von Matthias Heinrich in den Raum gestellt, dann in den Klavierpart getauscht, gewann dieses sanglich melancholische Thema erhöhte Ausdruckskraft, bis Maria Lomonosova-Ziegler mit der Geige das innige zweite Thema einbrachte. Die dramatischen Steigerungen bedeuteten eine Gegensätzlichkeit, die den Widerpart Tod und Hoffnung musikalisch aufzunehmen schien. Ein Glücksfall für die Zuhörer, dass das Trio sich spieltechnisch souverän und in kammermusikalischer übereinstimmender Aussage kongenial auf Schuberts Musiksprache einlassen konnte. Elegisch klagend zu Beginn, sich in dreifaches Forte steigernd, existentielle Spannung atmend lotet der Tschaikowski-Satz extreme Klangwirkungen aus, bevor er nach dramatischen Passagen in einer entschleunigenden Coda ruhig ausklingt. Lomonosova-Ziegler, Heinrich und Kashcheva gestalteten Interpretationen, die in Erinnerung bleiben, bestätigt durch den begeisterten und stehenden Applaus.
Das Klaviertrio von Franz Schubert war die vorletzte Komposition vor seinem frühen Tod, Tschaikowski schrieb sein Klaviertrio zum Gedenken an seinen verstorbenen Freund Nikolai Rubinstein. Tod und Hoffnung in der Musik zu spüren, eigene Trauer und Verluste der zu hörenden und zu erlebenden Musik anzuvertrauen, dazu ermutigte Irene Leicht in den Gedanken und Worten, mit denen sie die Sätze vorstellte.
Das Lomonosov-Trio hatte sich für ein weiteres Konzert in der evangelischen Stadtkirche angeboten und überzeugte mit den Interpretationen. In den Wiedergaben der drei ausgewählten Trio-Sätze ließen sich die zuvor formulierten Gedanken ausdrucksvoll wiederfinden. Maria Lomonosova-Ziegler (Violine), Matthias Heinrich (Cello) und Pavel Kashcheva (Klavier) boten ein konzentriertes, kammermusikalisches Miteinander. Ausgewogen in klanglicher und musikalischer Ausdruckskraft überzeugten Maria Lomonosova-Ziegler und Matthias Heinrich, Pavel Kashcheva agierte am Flügel souverän und intensiv bezogen auf den gemeinsam empfundenen Duktus der Musik. Mochte man die stereotypen, marschähnlichen, in Mollakkorden gesetzten Achtelbewegungen im zweiten Schubert-Satz als Herzklopfen oder eisigen Ausdruck des unentrinnbaren Schicksals deuten, sie wirkten, von dem Trio ohne jede Überladung gespielt, umso eindringlicher. Die von Schubert darüber gesetzte wunderschöne Kantilene des Cellos scheint versöhnen zu wollen. Klangschön und vorsichtig von Matthias Heinrich in den Raum gestellt, dann in den Klavierpart getauscht, gewann dieses sanglich melancholische Thema erhöhte Ausdruckskraft, bis Maria Lomonosova-Ziegler mit der Geige das innige zweite Thema einbrachte. Die dramatischen Steigerungen bedeuteten eine Gegensätzlichkeit, die den Widerpart Tod und Hoffnung musikalisch aufzunehmen schien. Ein Glücksfall für die Zuhörer, dass das Trio sich spieltechnisch souverän und in kammermusikalischer übereinstimmender Aussage kongenial auf Schuberts Musiksprache einlassen konnte. Elegisch klagend zu Beginn, sich in dreifaches Forte steigernd, existentielle Spannung atmend lotet der Tschaikowski-Satz extreme Klangwirkungen aus, bevor er nach dramatischen Passagen in einer entschleunigenden Coda ruhig ausklingt. Lomonosova-Ziegler, Heinrich und Kashcheva gestalteten Interpretationen, die in Erinnerung bleiben, bestätigt durch den begeisterten und stehenden Applaus.