"Ich würde das sofort wieder machen"

ZISCH-INTERVIEW mit ehemaligen Schüler-Unternehmern, die am Bildungsgipfel in Stuttgart teilnehmen durften.  

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Am 13. Oktober kamen Politiker und Unternehmen ins Haus der Wirtschaft zum Bildungsgipfel nach Stuttgart. Vier ehemalige Schüler der Hofackerschule Freiburg-Waltershofen – Jannis Döling, Elaine Föhrenbacher, Chiara Heitzler und David Hodapp – nahmen mit Kathrin Walitzek von der Firma Trumpf Hüttinger und Tine Palenga, unserer Rektorin, daran teil. Mit dabei hatten sie Produkte der und Informationen über Schülerfirmen unserer Schule. Zisch-Reporter Max Beirow, Marwin Bunk, Benjamin Mahler und Remus Meyer aus der Klasse 4 der Hofackerschule befragten die Gruppe anschließend.

Zisch: Warum seid ihr zum Bildungsgipfel nach Stuttgart gefahren?
Palenga: An unserer Schule ist es seit vier Jahren üblich, dass die vierte Klasse in Zusammenarbeit mit Trumpf Hüttinger eine Schülerfirma gründet. Ihre Aufgabe ist, Geld zu verdienen, um der Schule nach dem Abschluss etwas Bleibendes zu hinterlassen, um einen Teil zu spenden und um eine gemeinsame Klassenaktion zu finanzieren. Das ist ein Projekt der Wissensfabrik. Es heißt "Kiewi": Kinder entdecken Wirtschaft. Damit sollen Kinder Einblicke in die Abläufe einer Firma bekommen. Das sollten wir in Stuttgart präsentieren.
Zisch: Wieso wurde gerade die Hofackerschule eingeladen?
Walitzek: Eine Schülerfirmengründung ist etwas Besonderes an einer Grundschule, denn das bieten sehr wenige an, und deshalb wurden gerade wir zum Bildungsgipfel der Wissensfabrik und der Baden-Württemberg-Stiftung mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann nach Stuttgart eingeladen. Wir sollten unser Projekt Politikern, Unternehmern und Lehrkräften präsentieren mit dem Ziel, dass andere Schulen und Firmen auch bei "Kiewi" mitmachen.
Zisch: Was wollten die Leute wissen, die sich den Stand angesehen haben?
Chiara: Meistens wollten die Leute wissen, was wir gemacht haben, ob es uns gefallen hat, wie viel Gewinn gemacht wurde und was wir mit unseren Einnahmen gemacht haben.
David: Die Leute wollten auch wissen, worum es bei unserem Projekt geht, und ich habe ihnen auch erklärt, dass bei uns jede vierte Klasse dieses Projekt durchführt.
Zisch: Wie sind euch diese wichtigen Leute begegnet?
Elaine: Die wichtigen Leute waren echt cool, und wir haben uns ganz normal mit ihnen unterhalten. Zuerst habe ich, wenn ich den Leuten was erzählt habe, gar nicht gewusst, dass die berühmt oder wichtig waren.
Jannis: Sie waren sehr höflich, und sie hatten großes Interesse an unserem Projekt.
Zisch: Was hat dir der Bildungsgipfel gebracht?
Chiara: Der Bildungsgipfel hat mir so viel gebracht, dass ich auch noch mehr in die Wirtschaft reinschnuppern konnte und dass man auch mal wichtigere Leute aus der Wirtschaft kennenlernt. Weiter gefiel mir gut, dass ich auch mal die anderen Firmen, die mit Kindern zusammenarbeiten, kennenlernen durfte.
Elaine: Ich fand es spannend zu erfahren, welche Leute sich dafür interessieren und warum. Jetzt weiß ich zum Beispiel viel besser, was man in der Wirtschaft alles machen kann, und was es für verschiedene Berufe gibt.
David: Ich habe zum ersten Mal eine Podiumsdiskussion miterlebt, habe Winfried Kretschmann live erleben dürfen und habe mit vielen wichtigen Leuten gesprochen. Toll fand ich auch das leckere Essen, das wir wie alle anderen wichtigen Leute auch essen durften.
Zisch: Was fandet ihr am besten?
Elaine: Am besten fand ich die Podiumsdiskussion mit Ministerpräsident Kretschmann, weil es da um ein Thema ging, das mich selber betroffen hat und weil ich ein bisschen "mitreden" konnte: Keine Zukunft ohne MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)? Natürlich waren auch die Präsentationen und das Foto mit einem Wirtschaftssprecher aus dem Landtag toll.
Chiara: Am besten fand ich, dass wir die Politiker persönlich kennenlernen durften und am Geschehen teilhaben konnten. Ich fand alles gut!
Jannis: Ich fand den Vortrag von Herrn Kretschmann am besten.
Zisch: Was war nicht so toll?
Elaine: Nicht so toll fand ich die Reden, die am Anfang des Programms waren, weil ich es einfach langweilig fand, und wir nichts verstanden haben, weil das Mikrofon kaputt oder aus war.
Zisch: Würdet ihr das Kiewi-Projekt weiterempfehlen?
Chiara: Ich würde das Kiewi-Projekt auf jeden Fall weiterempfehlen, da Schüler so auch mal Berufe im Wirtschaftsbereich kennenlernen und selbst erfahren können. Durch das Projekt wird auch die Klassengemeinschaft gestärkt, da viel Teamwork nötig ist, um so ein Projekt zu stemmen.
Zisch: Was möchtest du sonst noch dazu sagen?
Chiara: Ich würde dieses Projekt nochmal machen. Auch jetzt, vier Jahre später, würde ich mich immer noch dafür interessieren und fände es gut, wenn auch in den weiterführenden Schulen Projekte dieser Art angeboten würden.

Schülerfirma

Alle vierten Klassen der Hofackerschule bekommen die Aufgabe, Geld zu verdienen für eine Sache, die sie, erstens, der Schule hinterlassen, die, zweitens, einen sozialen Zweck erfüllt, und die, drittens, eine gemeinsame Klassenaktion ist. Dafür erstellt die Klasse einen "Business-Plan", in dem Produkt, Verkauf, Werbung und so weiter beschrieben werden. Damit bittet sie bei Banken um Kredit. Dann wählt sie die niedrigsten Zinsen, hinterlässt Banksicherheiten und beginnt mit Produktion und Verkauf. Am Ende gibt es eine Pressebilanzkonferenz und die Rückzahlung von Kredit und Zinsen. Danach kann der Gewinn verteilt werden.

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