Manchmal meint Lee Kyeong Soo noch immer, den Kanonendonner zu hören. Es war im Morgengrauen des 25. Juni 1950, der damals 13-Jährige hatte sich auf einen Badetag mit den Eltern am Han-Fluss gefreut.
Der Krieg kam dazwischen. Über das Radio wurde der Vater als Reservist zu den Waffen gerufen. Er geriet drei Tage später in Kriegsgefangenschaft, als die nordkoreanischen Angreifer in Seoul einrückten. Man hat nie wieder von ihm gehört. "Das werde ich den Kommunisten niemals verzeihen. Ich hasse sie bis aufs Blut und will Rache", schwört Lee Kyeong Soo – noch immer erregt.
An diesem schicksalhaften Sommertag begann der erste bewaffnete Ost-West-Konflikt, ein blutiger Bürgerkrieg mit 4,5 Millionen Toten, davon ein ...