Stephanie Mürb-Telles leistet seit dem Fachkräftemangel eine Gratwanderung zwischen Fürsorge und Zeitdruck. Trotzdem ist sie fasziniert von ihrem Job. Ein Besuch in der Morgenschicht.
Auch wenn Patienten im Sterben liegen, empfindet Pflegerin Stephanie Mürb-Telles es als dankbare Aufgabe, für die Menschen da zu sein (Symbolbild). Foto: Marijan Murat (dpa)
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Mit unsicheren Schritten kommt ein Mann aus einem Krankenzimmer gelaufen. Er befindet sich auf der internistischen Station der Helios Rosmann Klinik in Breisach und macht einen orientierungslosen Eindruck. Weit kommt er nicht – Pflegerin Stephanie Mürb-Telles hält ihn auf. "Wo wollen Sie denn hin?", fragt sie. Es ist Montagmorgen, 8 Uhr. Der Mann trägt kein Patientenhemd, sondern eine blaue Jeans, einen schwarzen Pulli und hat seinen Rucksack geschultert. "Ich muss zur Arbeit", nuschelt er. Dabei drückt er sich ein Taschentuch auf den Unterarm. Es ist vollgesogen mit Blut. "Oh, wo ist denn Ihre Infusionsnadel?", fragt Mürb-Telles. Der Mann reagiert nur ...