In Schlachten und auf Gipfel

Die Express-Films war einst eine der führenden Filmfirmen.
"Freiburg war ein Zentrum der deutschen Filmproduktion." Im Jahr 2014 lässt einen dieser Satz ungläubig staunen, für das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, auf das sich Kurt Hochstuhl, Leiter des Staatsarchivs Freiburg, bezieht, hat er seine Gültigkeit. Denn Anfang des 20. Jahrhunderts siedelten sich hier Filmproduktionsfirmen wie die Welt-Kinematograph und die Express-Films-GmbH an, deren Werke damals bundes- und europaweit vertrieben und gezeigt wurden.
In Freiburg, sagt Kurt Hochstuhl, lebten kurz nach der Jahrhundertwende Menschen, die die Zukunftsperspektiven des Films erkannt hatten. Einer von ihnen war Bernhard Gotthart (1871-1950), der im Februar 1906 die Welt-Kinematograph-Freiburg-GmbH mitbegründete. Ihr Ziel war es, kinematographische Institute im In- und Ausland "in Verbindung mit Straßenreklame" zu gründen. Rasch bauten Gotthart und seine Partner eine Kinokette auf und erweiterten schon zwei Jahre später ihr Geschäftsfeld um die Produktion und den Handel von Filmen. Hauptsitz war in der Kaiserstraße 68 (heute Kaiser-Joseph-Straße), Ableger gab es ...