Vom Sterben, Trauern, Trösten

Interview: Welche Ängste Todkranke oft haben

BZ-Abo Sterben in Würde: Die Freiburger Palliativmedizinerin Gerhild Becker sieht dieses Schlagwort kritisch. Im Interview erzählt sie von den Sorgen und Wünschen Schwerstkranker – und davon, was am Sterbebett manchmal an Wundern passiert.  

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Die Palliativmedizinerin Gerhild Becker ist auch Theologin.  | Foto: Universitätsklinikum Freiburg
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Die Palliativmedizinerin Gerhild Becker ist auch Theologin. Foto: Universitätsklinikum Freiburg
Als Diplom-Theologin und Ärztliche Direktorin der Klinik für Palliativmedizin an der Freiburger Universitätsklinik kennt Gerhild Becker die Sorgen und Wünsche todkranker Menschen – und bezeichnet das Schlagwort "Sterben in Würde" kritisch als Modebegriff. Ein Gespräch über den Respekt gegenüber Sterbenden, Wunder am Sterbebett und über eine Medizin, die liebevoll lassen kann.
BZ: Frau Becker, wie würden Sie selbst einmal gerne sterben?
Gerhild Becker: Ich bin froh, dass ich das nicht bestimmen, sondern mit einer gewissen Gelassenheit auf mich zukommen lassen kann. Denn die wirklich wichtigen Dinge in unserem Leben wie die Liebe und das Sterben haben wir nicht in der Hand. Ich finde, das hat etwas Tröstliches.
BZ: Sie erleben in Ihrer Klinik Tag für Tag todkranke Menschen. Was sind deren typischen Ängste und Sorgen?
Becker: Es gibt im Wesentlichen drei Gruppen von Ängsten: Einmal die Angst vor körperlich belastenden Symptomen wie starken Schmerzen oder schlimmer Atemnot. Dann fürchten viele Schwerkranke, dass sie ihren Angehörigen zur Last fallen, etwa weil sie pflegebedürftig werden. Und es gibt oft die Angst, kein natürliches Sterben zu erleben, sondern ein fremdbestimmtes an Apparaten einer Hightech-Medizin. In der Palliativmedizin versuchen wir, auf alle diese Ängste eine Antwort zu geben.
BZ: Wie sehr dürfen Sie diesen schwer kranken Menschen noch Hoffnung ...

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