Account/Login

Joanne K. Rowling hat ihren magischen Kosmos erweitert

  • dpa

  • Do, 17. November 2016
    Kino

FANTASY: "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" von David Yates eröffnet eine fünfteilige Filmreihe.

Eddie Redmayne   | Foto: buitendijk/warner
Eddie Redmayne Foto: buitendijk/warner
New York 1926: Eine Gruppe von Männern blickt ungläubig auf die tiefe Furche, die im Kopfsteinpflaster einer Straße klafft. Nur Momente zuvor hat sich dort eine unbändige Kraft unter der Erde ihren Weg gebahnt und die Steine wie Kies auseinanderstieben lassen, Autos sind einfach umgekippt. "Das ist ein Tierwesen", murmelt einer. Regisseur David Yates verfilmte mit "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" das gleichnamige Buch von Joanne K. Rowling, ursprünglich ein Begleitwerk zu ihren Harry-Potter-Romanen. Buch und Film, für das sie auch das Drehbuch geschrieben hat, erweitern den magischen Kosmos der 1965 geborenen britischen Erfolgsautorin.

Im Mittelpunkt steht der kauzige Zauberer und Wissenschaftler Newt Scamander (Eddie Redmayne), der mit einem Koffer voll magischer Tiere aus England nach New York kommt. Dort leben Zauberer und Hexen anders als in Großbritannien in ständiger Furcht, entdeckt zu werden. Sektiererische Aufwiegler schüren die Angst vor ihnen. Scamanders Koffer entpuppt sich als wundersamer Schutzraum für allerlei Tierarten, die er vorm Aussterben bewahren will. Als durch ein Missgeschick einige der Wesen entkommen, versucht er sie mit Hilfe der klugen Magier-Beamtin Porpentina Goldstein (Katherine Waterston), deren koketter Schwester Queenie (Alison Sudol) und des trotteligen, aber gutmütigen Nicht-Zauberers Jacob Kowalski (Dan Fogler) einzufangen. Doch die drolligen Tiere sind nicht das einzige Problem, das der US-Zaubererverband hat. Ein viel mächtigeres Wesen bedroht den Frieden zwischen Magiern und Nicht-Magiern...

Der Film gerät düsterer als die Potter-Filme. Rowling-typisch geizt er nicht mit überraschenden Wendungen und unvollendeten Erzählsträngen, die nach einer Fortsetzung verlangen. Die Jagd des Helden-Quartetts, die zwischendurch auch zu Gejagten werden, ist spannend und mittels computeranimierter Flüge durch die Häuserschluchten Manhattans rasant – zuweilen etwas zu sehr. Manchmal ist inmitten verwüsteter Gebäude kein klares Bild mehr zu erkennen.

Manches der Tierwesen hätte eigenwilligere Züge vertragen. Ein Schnabeltier, das nach Wertsachen giert, ein Faultier mit Faible für Handtaschen und ein Nashorn mit merkwürdigem Paarungsverhalten sind stark an ihre Vorbilder in der Realwelt angelehnt. Trotzdem gelingt es dem Film, ein stimmiges Bild mit starken Charakteren zu erzeugen, das Lust auf mehr macht.

Der Film ist Start einer fünfteiligen Serie, die Rowling angekündigt hat. Zauberlehrling Potter spielt darin keine Rolle, aber es wird bereits nach einem Schauspieler gesucht, der den jungen Albus Dumbledore verkörpert. Für Hauptdarsteller Eddie Redmayne geht mit der Filmreihe ein Traum in Erfüllung. Er hatte sich vergeblich um Rollen in den Potter-Filmen beworben. Die des Newt Scamander scheint ihm dafür wie auf den Leib geschneidert.

"Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" (Regie: David Yates) läuft flächendeckend. (Ab 6)

Ressort: Kino

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 17. November 2016: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel