Laufen fürs Projekt Wünschewagen

130 Läuferinnen und Läufer sind beim 21. Benefizlauf der Walkinggruppe des TV Ichenheim an den Start gegangen. Der Erlös geht an Menschen, die einen letzten Wünsche erfüllt bekommen.  

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130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren beim Benefizlauf in Ichenheim dabei. Foto: Bettina Schaller
Bei strahlendem Sonnenschein gingen die Teilnehmer auf die Strecke, die an Feldern und Wiesen vorbei in den Wald führte. Wahlweise fünf, sieben oder neun Kilometer konnten sie joggen, walken oder einfach zügig gehen. Ein bis zwei Versorgungsstationen lagen auf der Strecke, an denen sich die Läuferinnen und Läufer erfrischen konnten. Bestzeiten standen nicht im Vordergrund, sondern der Benefizgedanke. Startgelder, Spenden und der Erlös aus dem Kuchen-, Kaffee- und Getränkeverkauf gehen in diesem Jahr an den Wünschewagen des ASB Baden-Württemberg, speziell an die Wunscherfüller der Region Südbaden. Den Wünschewagen hat sich Wilma Heitz, die Leiterin der Walkinggruppe des TV Ichenheim und Initiatorin des Benefizlaufes, in diesem Jahr ausgesucht. Sie finde es sehr gut, dass es eine Möglichkeit gibt, Menschen, die bald sterben werden, einen letzten Wunsch zu erfüllen. Sie sei zufällig auf das Projekt gestoßen und von dem Ehrenamt überzeugt. Deshalb wollte sie das Projekt nicht nur unterstützen, sondern auch in den Blickpunkt rücken.

Volker Hermann aus Dundenheim fährt den Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes für die Region Südbaden. Der Dundenheimer stellte vor dem Start des Benefizlaufs das Projekt vor. Der Wünschewagen finanziere sich ausschließlich über Spenden und ehrenamtliches Engagement, erklärte er. "Zwei- bis dreimal im Monat ist der Wünschewagen unterwegs", sagte er und bedauerte, dass mindestens doppelt so viele Wünsche nicht erfüllt werden könnten, "weil wir nicht frühzeitig angefordert werden." Hermann betonte, dass Betroffene beziehungsweise deren Umfeld frühzeitig an den Wünschewagen herantreten sollten.

Am intensivsten berührt habe ihn die Fahrt eines jungen Mannes zu einem Sonnenuntergang in den Ortenauer Weinbergen, erzählte Volker Hermann im Gespräch mit der Badischen Zeitung. Und er berichtete von einer jungen Frau, die noch einmal in die Wilhelma nach Stuttgart wollte, um bei einem Zoobesuch die Ruhe und den Anblick der Tiere zu genießen. Ein Fan des SC Freiburg wollte ein letztes Mal ein Heimspiel live erleben.

Damit die Fahrgäste ihren Ausflug im Wünschewagen auch richtig genießen können, ist dieser besonders ausgestattet. Eine Panoramaverglasung ermöglicht einen Rundumblick. Die speziellen Scheiben verhindern gleichzeitig aber einen Blick ins Innere des Wagens. Ein harmonisches Lichtkonzept an der Decke, das auch ein Farbspiel ermöglicht, das mit Musik untermalt werden kann, soll die Ausfahrt verschönern. Zudem verfügt der Wünschewagen über eine notfallmedizinische Ausstattung. An Bord bei der Reise sind ein Fahrer und ein Begleiter, beide sind notfallmedizinisch ausgebildet und können bei Bedarf mit einem Notarzt in Kontakt treten. Deshalb sei es auch wichtig, dass der Fahrgast eine Patientenverfügung habe, so Hermann, "damit wir wissen, was wir noch tun sollen". Auch eine Begleitperson des Fahrgastes dürfe mitfahren. Volker Hermann engagiert sich gerne für das Projekt. Warum er den Wünschewagen für sehr wichtig hält? "Menschen, die wissen, dass sie bald sterben, wollen spüren, dass sie noch leben", so Volker Hermann.

Weitere Informationen zum Wünschewagen des ASB Baden-Württemberg, Region Südbaden, gibt es unter Telefon 07841/200726, per E-Mail an wü[email protected] und unter http://www.wuenschewagen.de
Schlagworte: Volker Hermann, Wilma Heitz
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