Leserbrief: Badeerlebnis abwägen gegen Infektionsgefahr
Andreas Schlageter (Schopfheim)
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Kommunikation und Faktenlage. Die unterschiedlichen Standpunkte zur Sanierung des Schopfheimer Schwimmbads treffen medial aufeinander. Es ist sogar von Falschbehauptungen die Rede. Im Rahmen einer konstruktiven Kommunikation sollten aber Unterstellungen unterbleiben und die Äußerungen auf den eigenen Standpunkt fokussiert sein.
In diesem Beitrag soll es nur eine Unterstellung geben: Es wird allen Beteiligten unterstellt, dass sie eine optimale Lösung für die Stadt und alle Bürgerinnen und Bürger anstreben. Unter anderem wird diskutiert, ob ein künstliches Naturbad "funktioniert", teilweise mit Verweis auf bestehende Bäder dieser Art. Ob etwas funktioniert, hängt davon ab, welche Funktion es erfüllen soll.
Wenn dazu unterschiedliche Meinungen vorliegen, führt dies zu abweichenden Schlussfolgerungen, die jeweils nachvollziehbar sind. Es geht also nicht um Behauptungen, sondern um die Klärung, welche Anforderungen das sanierte Bad erfüllen muss. In dieser Hinsicht ist eine Einigung mit allen Beteiligten und Betroffenen erforderlich.
Auch die Frage der Wassertemperatur wird kontrovers diskutiert. Das Umweltbundesamt empfiehlt, dass eine Temperatur von 23 Grad Celsius in einem künstlichen Naturbad nicht überschritten werden soll. Die Deutsche Gesellschaft für naturnahe Badegewässer formuliert einen Grenzwert von 24 Grad Celsius. Höhere Temperaturen sind aber grundsätzlich möglich. Es braucht also eine konkrete Festlegung, welche Temperatur als Obergrenze angesehen wird. Dabei ist zu bedenken, dass im Gegensatz zu einem konventionellen Freibad das Wasser in einem künstlichen Naturbad immer Algen und Keime aufweist. Mit jedem Grad mehr an Wassertemperatur vermehren sich Mikroorganismen und Krankheitskeime besser. Es ist also ein angenehmeres Badeerlebnis gegenüber einer erhöhten Infektionsgefahr verantwortlich abzuwägen und zu klären, wie viel Risiko einzugehen man bereit ist, oder ob man in dieser Hinsicht in der Variante des konventionellen Freibads ganz auf Sicherheit setzt und Gesundheitsrisiken weitestgehend ausschließt. Die Temperaturthematik in Verbindung mit der Infektionsgefahr führt damit auch wieder zurück zur Klärung der Anforderungen, die das sanierte Bad erfüllen muss.
Andreas Schlageter, Schopfheim