Leserbrief: Die Stadt ist dadurch nicht unsicherer
Irene Heuser (Rheinfelden)
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Ich bin schon sehr verwundert und auch ärgerlich, wie der Autor des Artikels diesen Bericht verfasst und die BZ ihn so veröffentlicht hat. Es ist ein Mord geschehen in der Stadt, und das ist wirklich – vor allem für das Opfer und dessen Familie – tragisch. Das dadurch aber die Stadt nun viel unsicherer geworden sei, kann ja nun wirklich nicht behauptet werden. Der letzte Mord in der Stadt ist 2016 passiert. Einen solch groß aufgehängten Artikel, der sich um die gefühlte Verunsicherung von sechs interviewten älteren Menschen dreht, ist nicht dienlich.
Dass diese Tat wohl allem Anschein nach etwas mit der Beziehung des verdächtigten Täters zum Opfer zu tun hat, ist aus meiner Sicht wahrscheinlich (Tatverdächtiger als ehemaliger Angestellter des Restaurantbesitzers). Und solange wir noch nicht im Detail wissen, was das tatsächliche Motiv war, sollte man sich nicht in Spekulationen verwirren. Die Gefühle der Interviewten jetzt so zu veröffentlichen ist doch wirklich nicht brauchbar und heizt unnötigerweise die Stimmung gegen Menschen, die nicht ursprünglich von hier kommen, auf.
Die Kriminalitätsstatistiken sind bundesweit rückläufig – auch wenn die gefühlte Sicherheit von einigen Menschen dies scheinbar nicht widerspiegelt. Auch das haben aus meiner Sicht zum Teil die Medien mit ihren reißerischen Artikeln mit zu verantworten. Letztlich dient es nur dem rechten Rand unserer Gesellschaft und einer Partei am rechten Rand, die gerade eh vom Populismus und der Undifferenziertheit der Bürger und Bürgerinnen profitiert. Gleichzeitig befeuert es die unselige Debatte um das sogenannte Stadtbild von Herrn Merz. Auch die ist in dieser Form undifferenziert und unbrauchbar und braucht einen Raum, in dem darüber differenziert und mit Fakten diskutiert werden kann. Ich würde mich sehr freuen, wenn die BZ ihren Prinzipien eines objektiven und gut recherchierten Journalismus treu bleiben würde. Irene Heuser, Rheinfelden