Leserbrief: Helios hat gekürzt und zurückgebaut
Birgit u. Karl-Heinz Feldmann (Breisach)
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Wenn man in der BZ die Statements der Breisacher Politiker:innen der einzelnen Parteien zur angekündigten Schließung der Helios-Klinik in Breisach liest, könnte man meinen, dass es sich hier um ein plötzlich und völlig unerwartetes Naturereignis handelt, bei dem die Politiker die Hauptbetroffenen sind.
Dabei haben sie alle über die Jahre sehenden Auges zugeschaut, wie Helios seit 2018 gekürzt, gespart und zurückgebaut hat. Das kann doch nicht nur dem Hausärztepaar Loewe aufgefallen sein. 2018 – so berichtet das Ehepaar im BZ-Artikel – war die Klinik noch mit einer effektiven Notfallambulanz und einer starken inneren Abteilung sehr gut aufgestellt. Damit waren alle Voraussetzungen erfüllt, die Qualitätsstandards der angekündigten Gesundheitsreform zu erfüllen. Herr Kreutner von der SPD schiebt die Verantwortung auf den Landkreis, der als Mitgesellschafter mehr Druck auf Helios hätte ausüben müssen. Aber sind im Landkreis nicht auch dieselben Parteien und Politiker:innen aktiv, die in Breisach weggeschaut und die Bürgerinitiative zum Erhalt der Klinik im Regen haben stehen lassen ? Und Herr Kempf von der AFD meint dann noch, Investitionen für den Klimaschutz gegen Gesundheitspolitik ausspielen zu müssen. Zynischer geht es nicht.
Letztendlich zeigt dieser Fall überdeutlich, dass das bürgerliche Grundrecht adäquater medizinischer Versorgung nicht in die Hände von Großkonzernen gehört, die auf Kosten vulnerabler Menschen so viel Profit wie möglich aus dem deutschen Gesundheitssystem herausholen und dann die Versorgung einfach einstellen, wenn es sich für sie nicht mehr auszahlt. Das Statement von Herrn Greschel von der Fraktion Freie Wähler/FDP, sich auch künftig für eine verlässliche Gesundheitsstruktur einzusetzen, bleibt eine hohle Floskel, wenn sich die Kommune und der Kreis jetzt nicht konsequent dafür einsetzt, eine 24/7 Notfallambulanz unter nichtkommerzieller Obhut aufrechtzuerhalten und in ein geplantes MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) zu integrieren. Wer meint, darauf verzichten zu können, macht sich meines Erachtens mitschuldig daran, dass dies so manchem Bürger in Zukunft das Leben kosten wird, wenn er oder sie im akuten Notfall keine zeitnahe Versorgung erfährt.Birgit u. Karl-Heinz Feldmann, Breisach