Leserbrief: Seltsam, dass so ein Geheimnis aus dem Gutachten gemacht wird
Petra Amrein (Rheinfelden)
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Trumpsche Vorgehensweise in Rheinfelden: Geht es nur mir so, dass sich das Gefühl totaler Verarsche mal wieder breitmacht? Die negativen Schlagzeilen überschlagen sich seit Tagen, und kaum ist potenzielle Gefahr in Sicht seitens der Bürgerstiftung (Bericht über Unterschriftenaktion gegen den Abriss des Krankenhauses und Hinweise auf ein mögliches Bürgerbegehren…), haben "wir" auf einmal sofort einen Notartermin, der diese Woche bereits stattfindet. Das heißt, der hat wahrscheinlich schon stattgefunden!
Wie ist denn dieses Tempo bei der Stadtverwaltung auf einmal möglich? Stehen ab Montag dann auch schon die Planierraupen vor dem Krankenhaus? Wenn das kein arg bitteres Gschmäckle hat, weiß ich auch nicht! Schon seltsam, wie man jetzt schon mit 500 Wohneinheiten plant, obwohl man bis vor wenigen Tagen oder Wochen angeblich noch intensiv um das Gebäude gekämpft hat, um es als Gebäude rund um unsere Gesundheit zu erhalten.
Ich wundere mich, warum es in Rheinfelden so viele Bauerwartungsflächen gibt, die teilweise seit Jahrzehnten in "Erwartung" sind und wo sich nicht abzeichnet, wann sich das jemals zugunsten der Eigentümer wendet – wenn doch alles scheinbar so unkompliziert und schnell abgewickelt werden kann?
Wenn das angebliche Gutachten schon nicht eingesehen werden darf: Interessant wäre es trotzdem, zu wissen, wer die Machbarkeitsstudie (gemäß dem BZ-Artikel vom 20. August) erstellt hat. War es ein staatlich geprüfter Gutachter oder hat die Stadt diese Machbarkeitsstudie selbst aufgesetzt anhand irgendwelcher Vergleichsdaten – im Vergleich wozu? – und Hochrechnungen aus irgendwelchen Quellen? (Anmerkung der Red.: Das Gutachten wurde von der Alea Real aus Freiburg erstellt).
Der erwähnte, nicht ausreichende Brandschutz – wofür nicht ausreichend, wenn es sogar ausreichend für ein Krankenhaus war? – wurde auf jeden Fall in den letzten Jahren kontinuierlich und regelmäßig nach den jeweiligen gesetzlichen Grundlagen durchgeführt. Seltsam, dass um diese Studie so ein Geheimnis gemacht wird. Böse, wer Arglist vermutet.
Vielleicht hatte man Angst vor einem echten Gegengutachten? Warum hatte die Bevölkerung denn bisher nichts von dem Ankauf des restlichen Hügels durch die Stadt Rheinfelden erfahren? Und von welchem Geld wurde das denn abgezwackt, wo unsere Kasse doch seit Langem angeblich so leer ist, dass seit Jahren nichts für die Allgemeinheit realisiert werden kann?
Zu welchem Quadratmeter-Preis hat die Stadt die Fläche aufgekauft? Irgendwie muss sich ja der aktuelle Bodenrichtwert von 490 Euro pro Quadratmeter errechnen, der in der Bodenrichtwertliste ersichtlich ist. Welchen Preis musste denn die Städtische Wohnbau pro Quadratmeter zahlen? Waren das noch die 100 Euro/Quadratmeter, die für das Krankenhaus-Grundstück definiert waren, oder der hohe Bodenrichtwert für das künftige Baugebiet? Ist ja schließlich das Sahnestück von Rheinfelden schlechthin, und es ist sicher viel Geld zu verdienen bei 500 Wohneinheiten am Promi-Hügel.
Interessant wäre auch, wer die anstehenden Kosten wie den Abriss und die sicher sehr kostenaufwendige Entsorgung für die angeblich sehr stark belasteten Baumaterialien tragen wird. Ich hoffe von Herzen, dass zumindest die früheren Eigentümer den enormen Aufpreis zum damaligen Grundstück-Abgabepreis zugunsten des Krankenhausbaus einfordern werden – bevor auch das Geld, das mit der Vermarktung der Grundstücke dort verdient werden wird, wieder sinnlos und bürgerfern verprasst wird.
Vielleicht führt dies wenigstens zum Wachrütteln für alle, die rechtzeitig vor den nächsten Wahlen der Stadtoberhäupter nach geeigneten Rheinfelder Kandidaten suchen, denen Rheinfelden als Stadt am Herzen liegt!
Petra Amrein, Rheinfelden