Unterstützung durch Welcome Center
Lörracher Handwerksbetrieb integriert Fachkraft aus Belarus
Mit der Unterstützung des Welcome Centers hat der Elektriker Dzmitry Azarkou aus Belarus die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt geschafft. Er ist nun in Schwörstadt tätig.
Mo, 21. Jul 2025, 6:00 Uhr
Kreis Lörrach
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Der Fachkräftemangel im Handwerk ist ein großes Thema auch für die regionale Wirtschaft – doch es gebe erfolgreiche Wege, ihm zu begegnen, betont das Welcome Center Südlicher Oberrhein – eine Kooperation der Handwerkskammer Freiburg und der IHK Südlicher Oberrhein – in einer Pressemittelung. Und liefert auch gleich ein Beispiel, in dem es um das Energiebüro Kuhny aus Schwörstadt geht: Inhaber Stephan Kuhny habe mit dem 32-jährigen Elektriker Dzmitry Azarkou aus Belarus nicht nur eine versierte Fachkraft für sein Unternehmen gefunden, sondern zeige gemeinsam mit dem Welcome Center, wie internationale Integration im Handwerk konkret gelingen kann.
"Eigentlich haben wir gar nicht aktiv im Ausland gesucht", wird Stephan Kuhny in der Mitteilung zitiert: "Aber als sich Dzmitry auf unsere Stellenanzeige meldete, war schnell klar: Den wollen wir im Team haben." Azarkou stammt aus Mahiljou, der drittgrößten Stadt in Belarus, die im Osten des Landes am Dnjepr liegt. Er hatte über die Bundesagentur für Arbeit vom Stellenangebot erfahren – und überzeugte laut Kuhny gleich im ersten Videogespräch: "Er hat viele Fotos seiner bisherigen Projekte gezeigt, und man hat sofort gemerkt, wie sehr er seinen Beruf liebt und immer bereit ist, neue Dinge zu lernen."
"Als sich Dzmitry auf unsere Stellenanzeige meldete, war schnell klar: Den wollen wir im Team haben."Stephan Kuhny
Heute arbeite Dzmitry Azarkou als Elektriker im Bereich der erneuerbaren Energien – mit Fokus auf Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen und Smart Home-Systeme. Auch Azarkou selbst äußert sich begeistert: "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit beim Energiebüro Kuhny. Es ist ein hervorragender Betrieb mit einem großartigen Team – fast wie eine Familie." Die Entscheidung, nach Deutschland zu kommen, sei gut überlegt gewesen: "Meine Frau und ich haben uns bewusst für Deutschland entschieden – wegen der Sicherheit, Stabilität und Perspektiven, besonders für Familien. Südbaden hat uns mit seiner Natur, dem Klima und der Freundlichkeit der Menschen besonders angesprochen."
Den administrativen Weg zur Beschäftigung einer internationalen Fachkraft hat das Welcome Center Südlicher Oberrhein nach eigenen Angaben maßgeblich begleitet. Lob dafür gibt es von Arbeitgeber Stephan Kuhny: "Ich hatte einmal über das Welcome Center gelesen und mir das gemerkt. Als Dzmitry sich bewarb, habe ich gleich wieder daran gedacht – und das war ein echter Glücksgriff."
Olga Kuchendaeva vom Welcome Center übernahm die Koordination. Sie prüfte nicht nur die russischsprachigen Qualifikationsunterlagen, sondern beriet den Betrieb auch zur geeigneten Einreisemöglichkeit – letztlich fiel die Wahl auf die Berufserfahrenenregelung nach Paragraf 19c, Absatz 2 des Aufenthaltsgesetzes. Kuchendaeva: "Wir haben gemeinsam mit der Fachkraft die erforderlichen Unterlagen vorbereitet und den Arbeitgeber bei allen Schritten begleitet – bis hin zur Antragstellung bei der Deutschen Botschaft in Minsk: Ein rundum gelungenes Beispiel dafür, wie Beratung und Kooperation zum Erfolg führen."
Das Engagement hat sich ausgezahlt
Stephan Kuhny findet, für ihn habe sich das Engagement ausgezahlt: "Dzmitry hat sich vom ersten Tag an toll integriert. Seine Erfahrung, besonders im Smart Home-Bereich, ist für uns ein echter Gewinn." Dass die Integration so reibungslos verlief, führt er auch auf die enge Begleitung durch das Welcome Center zurück: "Uns wurde die Unsicherheit genommen. Wir hatten jederzeit das Gefühl, gut betreut zu sein. Alle Sorgen und Bedenken konnten uns abgenommen und alle Fragen kompetent beantwortet werden."
Auch Dzmitry Azarkou lobt die Unterstützung: "Es war eine große Erleichterung, dass ich auf Russisch beraten wurde. Ich habe mich wirklich willkommen gefühlt." Mit dieser Sicherheit im Rücken sei es ihm gelungen, alle Unterlagen vollständig einzureichen – innerhalb von nur acht Wochen sei er in Deutschland gewesen.
Der Fall zeige, so das Welcome Center: Internationale Fachkräfte könnten eine wertvolle Ergänzung für handwerkliche Betriebe sein – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Stephan Kuhny ergänzt: "Natürlich braucht es am Anfang viel Unterstützung – bei Sprache, Wohnung, Behördengängen. Aber ich kann nur sagen: Der Aufwand lohnt sich." Für Olga Kuchendaeva ist die Geschichte des Energiebüros Kuhny ein Paradebeispiel für gelungene Integration im Handwerk: "Es zeigt, was möglich ist, wenn Arbeitgeber offen sind und sich kompetent begleiten lassen. Genau dafür sind wir da."