Marcel Reich-Ranicki hat den Holocaust überlebt und kam ins Land der Täter zurück: Aus Liebe zur Literatur. Heute wird er 90.
Er hat es zweimal auf die erste Seite des "Spiegel" geschafft. Ein Literaturkritiker! Schmeichelhaft waren beide Darstellungen nicht. Ein wütender Pitbull, der seine gebleckten Zähne in ein Buch schlägt: eine bösartige Karikatur im Jahr 1993, auf dem Höhepunkt seiner Macht. Er hat sich darüber zu Recht sehr geärgert. Zwei Jahre später zeigte das Nachrichtenmagazin Marcel Reich-Ranicki mit dem in zwei Teile zerrissenen neuen Roman von Günter Grass in Händen: Es war der mit Spannung erwartete Nachwenderoman "Ein weites Feld", den er wie ...