Bilanz

Mehr Unfälle in Freiburg und Umgebung als jemals zuvor – Trend zur Unfallflucht

Im Freiburger Stadtgebiet gab es 2017 so viele Verkehrsunfälle wie noch nie. Und auch auf den Straßen im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald krachte es häufiger als in den Jahren zuvor. Immer mehr Unfallverursacher flüchten dabei vom Ort des Geschehens.  

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Mehr als 6600 Unfälle gab es im Stadtk...00 im Landkreis, das zeigt die Bilanz.  | Foto: fotomek
Mehr als 6600 Unfälle gab es im Stadtkreis Freiburg und über 4800 im Landkreis, das zeigt die Bilanz. Foto: fotomek
Im Freiburger Stadtgebiet gab es 2017 so viele Unfälle wie noch nie. Und auch auf den Straßen im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald krachte es häufiger als in den Jahren zuvor. Während im Umland die Zahl der Toten und Verletzten stieg, liefen die Unfälle in der Stadt glimpflicher ab als im Vorjahr. Dafür sind dreimal so viele Radler wie im Landkreis beteiligt. Der Trend zur Unfallflucht zeigt sich auch stärker.

Mehr als 6600 Unfälle gab es im Stadtkreis und über 4800 im Landkreis, das zeigt die Bilanz, welche Polizeipräsident Bernhard Rotzinger mit seinem Team am Mittwoch vorstellte. "Es wird nicht leichter auf der Straße", meinte der Chef der Verkehrspolizei Uwe Oldenburg zur Entwicklung in den letzten zehn Jahren im Gebiet des Polizeipräsidiums zwischen der Schweiz und Herbolzheim. Denn der Verkehr und die Unfälle haben zugenommen – auch die kleinen Unfälle: "Stichwort Ablenkung", sagte Oldenburg.

Im Landkreis kamen 15 Menschen bei Unfällen ums Leben

Bei den Unfällen im Landkreis kamen 15 Menschen ums Leben, die meisten verunglückten im Auto, drei mit dem Motorrad. Fast 1070 Menschen wurden leicht oder schwer verletzt, so viele wie seit drei Jahren nicht mehr. In der Stadt starben zwei Radfahrer und ein Fußgänger, gut 1220 Verkehrsteilnehmer wurden verletzt.

Auch in anderen Punkten zeigt sich ein deutliches Stadt-Land-Gefälle. Während in Freiburg etwa gleich viele junge Fahrer (unter 24 Jahren) wie Senioren (über 65) an Unfällen beteiligt sind, geht die Schere im Landkreis auseinander – vergangenes Jahr waren es nur noch knapp 420 Junge, aber bereits gut 620 Ältere. Auffällig auch: Die Zahl der Kinder, die auf dem Land einen Unfall hatten, stieg um die Hälfte: auf 47, wobei es vor fünf Jahren noch mehr waren. In der Stadt waren es 55 – ein neuer Höchstwert.

"Die Hälfte aller Radunfälle im Präsidiumsgebiet passieren in der Stadt." Uwe Oldenburg
Eins ist gleich: Wenn es kracht, dann meistens mit Autos. Doch im Landkreis stehen an zweiter Stelle Lastwagen und in der Stadt eindeutig Fahrräder: "Die Hälfte aller Radunfälle im Präsidiumsgebiet passieren in der Stadt", stellt Oldenburg fest. Freiburgs Anteil an allen Unfällen liegt nur bei knapp 30 Prozent.

Bei den Hauptursachen für die Unfälle gelten Vorfahrt nehmen und Abbiegen eher als Stadt-Problem, doch sie stehen auch im Umland an erster Stelle. Allerdings waren dort dreimal so viele Unfallverursacher zu schnell unterwegs. Zu schnell wieder weg waren mehr Fahrer hier und da: Fast 1900 begingen in der Stadt Unfallflucht und 1200 im Breisgau-Hochschwarzwald.

"Mit das Gefährlichste ist das Smartphone hinterm Steuer." Bernhard Müller
Tempo, Gurtpflicht, Ablenkung: Das will die Polizei unter anderem künftig verstärkt kontrollieren. "Wir machen das nicht, um die Bürger zu ärgern, sondern um Ursachen zu bekämpfen", meinte Rotzinger. Die Polizei setzt auch auf Prävention. "Mit das Gefährlichste ist das Smartphone hinterm Steuer", sagte Polizeihauptkommissar Bernhard Müller und erklärte, dass ein Autofahrer bei Tempo 100 rund 140 Meter im Blindflug zurücklegt, während er eine Nachricht schreibt oder liest.

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