Emmendingen steht auf

Mitorganisator der Emmendinger Demonstration: "Mehrheit ist sich ihrer Verantwortung bewusst"

Rund 3000 Teilnehmende werden am Sonntag bei "Emmendingen steht auf" erwartet. Das bedeutet viel Hintergrundarbeit für die Organisatoren.  

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In Waldkirch gingen die Menschen gegen rechte Hetze bereits auf die Straße, am Sonntag, 4. Februar, will Emmendingen aufstehen. Foto: Patrik Müller
Es ist ein breites Bündnis von mehr als 35 Parteien, Einrichtungen und Organisationen, das am Sonntag, 4. Februar, unter dem Motto "Emmendingen steht auf" dazu aufruft, Präsenz gegen Rassismus und rechte Hetze zu zeigen. Zu den Organisatoren im Hintergrund gehört auch Joachim Saar, Fraktionssprecher der CDU im Emmendinger Gemeinderat.

Emmendingen steht auf, Sonntag, 4. Februar, 15 Uhr, Marktplatz. Die Bühne wird vor dem Eingang des Modehauses Blum-Jundt aufgestellt, so dass sich die Teilnehmenden auf Marktplatz, angrenzenden Plätzen und Straßen verteilen können.


BZ: Herr Saar, von der Idee bis zur Veranstaltung sind es gefühlt nur ein paar Tage gewesen. Ist der Eindruck korrekt?
Saar: Tatsächlich besteht die Idee, eine solche Veranstaltung zur Stärkung der Demokratie auf die Beine zu stellen, schon länger. Sie kam bei einer interreligiösen Veranstaltung mit der evangelischen Pfarrerin Irene Leicht auf. Nun haben die Ereignisse der vergangenen Wochen die Notwendigkeit noch einmal verdeutlicht. Unter anderem mit Rüdiger Tonojan von den Grünen haben wir dann begonnen, die Idee umzusetzen.

Dazu unser Kommentar: Emmendingens starkes Signal

BZ: Wofür sie zahlreiche Mitstreiter gefunden haben.
Saar: Es ist uns sehr wichtig, die Veranstaltung auf eine breite gesellschaftliche Basis zu stellen. Die in der Stadt aktiven, demokratischen Parteien beteiligen sich, die Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften, Bürgerinitiativen. Das zeigt, wie auch in den anderen Städten, dass die sogenannte schweigende Mehrheit sich ihrer demokratischen Verantwortung bewusst ist und diese auch zeigt. Dieser Zulauf hat mich schon sehr beeindruckt. Für die Organisation ist es wichtig, dass diese breite Basis besteht.

BZ: Inwiefern?
Saar: Diese Demonstration ist nicht eine kleine Veranstaltung mit einem Handlautsprecher, die einfach so nebenbei läuft. Es steckt ein erheblicher Aufwand dahinter, etwa Unternehmen wie Weißhaar oder Bührer zu gewinnen, die die Beschallung und die Stromversorgung sicherstellen, oder den Gewerbeverein, der die Bühne stellt. Da benötigen wir einfach die professionelle Unterstützung in Form des Sponsorings.

BZ: Sind die Abläufe jetzt geregelt?
Saar: Die letzte Abstimmung mit der Polizei und dem Ordnungsamt hat am Mittwoch stattgefunden. Dabei wurde uns von der Polizei gesagt, dass sie, von rund 3000 Teilnehmenden ausgeht. Da muss nun noch die entsprechende Zahl der Ordner von uns gestellt werden. Ob so viele Menschen kommen, weiß ich nicht, aber es werden sicherlich viele werden.

BZ: Wie wird das Programm aussehen?
Saar: Sprechen werden die Bundestagsabgeordneten Yannick Bury und Johannes Fechner als auch der Landtagsabgeordnete Alexander Schoch. Sollte Herr Bury nicht vor Ort sein können, werde ich ihn vertreten. Und auch die anderen in der Stadt vertretenden Parteien sind angefragt. Auch hier zeigt sich die Breite des Bündnisses auf der politischen Ebene.

BZ: In Lahr hat die CDU den Aufruf zu einer vergleichbaren Demonstration nicht mitgetragen. Sie haben hier keine Bedenken?
Saar: Auf keinen Fall. Wer einmal an der Reise zu den Gedenkstätten nach Gurs teilgenommen hat, wohin Juden aus der Stadt damals deportiert wurden, der kann sich einer solchen Aktion nicht entgegenstellen. Und wer nicht ganz geschichtsvergessen ist, der weiß doch auch, dass die Gräuelzeit des Nationalsozialismus in den 20er-Jahren des damaligen Jahrhunderts auch in den Hinterzimmern vorbereitet wurde.

Joachim Saar (CDU) ist Fraktionssprecher im Emmendinger Gemeinderat, Oberbürgermeisterstellvertreter und Mitglied des Kreistags.

Emmendingen steht auf, Sonntag, 4. Februar, 15 Uhr, Marktplatz. Die Bühne wird vor dem Eingang des Modehauses Blum-Jundt aufgestellt, so dass sich die Teilnehmenden auf Marktplatz, angrenzenden Plätzen und Straßen verteilen können.

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