BZ-Interview
Nach 480 Mahnwachen ist ein Breisacher AKW-Gegner seinem Ziel ganz nah

Neun Jahre lang hat der Breisacher Gustav Rosa für die Abschaltung von Fessenheim protestiert, nach 480 Montagsmahnwachen ist er seinem Ziel ganz nah. Das AKW steht kurz vor der Stilllegung.
Am Montag, 29. Juni, wird kurz vor Mitternacht der letzte Reaktor des Atomkraftwerks in Fessenheim heruntergefahren. Was bedeutet dies für die traditionsreiche Anti-Atomkraftbewegung in der Region. Mit Gustav Rosa, der über neun Jahre jeden Montag in Breisach eine Mahnwache organisiert hat, sprach Gerold Zink.
Rosa: Lebenstraum ist etwas übertrieben. Aber mich erfüllt eine große Erleichterung und auch ein klein wenig Stolz, dass es der Protestbewegung als kleines Rädchen im Riesenuhrwerk der Politik gelungen ist, nicht nur eine große Gefahrenquelle abzuschalten, sondern auch – zusammen mit unseren Mitstreitern aus dem Elsass – den Atomausstieg in Frankreich einzuleiten.
BZ: Was hat Ihnen die Kraft verliehen, bei den 480 Montagsmahnwachen in Breisach durchzuhalten?
Rosa: Die Kraft war weniger ausschlaggebend – das hätte auch jeder andere gesunde Mensch hinbekommen. Es waren vor allem meine Mitstreiter, die immer wieder auf den Neutorplatz gekommen sind, und vor allem die Franzosen, die sich im Elsass so eine Aktion nicht vorstellen konnten.
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