Lahr
Nach dem Unfall mit einem Sattelzug rechnet die Schule mit einem Schaden im fünfstelligen Bereich
Ein Sattelzug ist in Lahr gegen das Verwaltungsgebäude der Freien Evangelischen Schule gefahren und hat es schwer beschädigt. Ein Loch klaffte in der Fassade. Der Unterricht kann aber weitergehen.
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Den Ermittlungen zufolge hatte der Fahrer eines Kleintransporters gegen 19.30 Uhr dem Lastwagen die Vorfahrt genommen, wie die Polizei mitteilte. Bei dem Zusammenstoß an der Kreuzung Europastraße/Rainer-Haungs-Straße wurde der Sattelzug dabei in Richtung der FES abgelenkt.
Möbelstücke flogen durch den Raum
In dem Besprechungsraum der Schule, in dem am Dienstagmorgen nach Aussage des Verwaltungsleiters Friedhelm Matter noch Sitzungen abgehalten worden waren, wurde durch die Wucht des Aufpralls ein Klavier weggeschleudert, weitere Möbelstücke flogen durch den Raum. Ein großes Wandstück war herausgebrochen und stürzte zu Boden. Stromkabel, die in der Wand verliefen, wurden zerrissen. Nach Informationen des Brummifahrers wiegt der Lastwagen leer etwa 14,5 Tonnen. Die Front des Sattelzugs wurde durch den Crash schwer beschädigt. Dessen Front wurde vollkommen eingedrückt. "Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn er voll beladen gewesen wäre", sagte Matter am Mittwochmorgen. Der Fahrer des Sattelzugs blieb aber ebenso unverletzt wie der Fahrer des anderen Fahrzeugs.
Am Morgen danach läuft der Schulbetrieb an der FES weitgehend ungehindert fort. Kinder und Jugendliche sind auf dem Areal und in den Gebäuden mit Mund-Nasen-Schutz unterwegs. Das rund drei Meter große Loch in der Außenwand wurde durch Pressspanplatten abgedeckt. Der Verwaltungstrakt, in dem sich Risse gezeigt haben, ist aber aus Sicherheitsgründen abgesperrt. "Der Schaden ist wohl größer als gedacht", sagt Matter am Mittwochvormittag. "Es ziehen sich Risse durch das gesamte Verwaltungsgebäude." Dennoch blickt er entspannt auf die Lage: "Es hat nur einen Besprechungsraum getroffen, keine Klassenräume. Schlimmer wäre gewesen, das Sekretariat wäre zerstört und Schülerakten vernichtet worden." Der Verwaltungschef der FES berichtet von ausgezeichneter Unterstützung durch alle städtischen Stellen.
Der Einsatz dauerte bis ein Uhr nachts
Rund 400 von 630 Schülern aus 21 von 34 Klassen werden an der FES derzeit unter den Bedingungen der Pandemie unterrichtet. Deren weitaus größter Teil nutzt die Klassenräume im großen Schulgebäude, das sich in der wenige hundert Meter vom Unfallgeschehen entfernten Rainer-Haungs-Straße 3 neben dem Möbelhaus befindet.
Die Feuerwehr Lahr stützte am Dienstagabend gemeinsam mit Beratern des THW die Wand ab, dann wurde der 40-Tonner mit Hilfe eines Abschleppunternehmens zurückgezogen. An der Unfallstelle war auch die Polizei Lahr und der Verkehrsdienst aus Offenburg. Der Einsatz dauerte bis gegen ein Uhr nachts.
Der Gesamtschaden war am Tag danach noch nicht genau einzugrenzen. Allein an der Zugmaschine des Sattelzugs beläuft sich der Schaden aber wohl auf eine hohe fünfstellige Summe. Am Mittwoch hat ein Statiker geprüft, wie stark das Verwaltungsgebäude der Schule in Mitleidenschaft gezogen wurde. Klar sei, so Matter, dass die vordere Wand ersetzt werden muss. Der Ringanker sei aber immerhin nicht beschädigt worden. "Ich schätze mal, dass am Ende ein fünfstelliger Betrag dabei herauskommt."
Freie Evangelische Schule
Die Freie Evangelische Schule Lahr umfasst vier verschiedene Schularten: Grundschule, Werkrealschule, Realschule, Gymnasium. Sie nutzt mehrere Gebäude auf dem Lahrer Flugplatz-Areal. Die Grundschulklassen werden gemeinsam mit Klassen der Orientierungsstufe im Schulneubau in der Rainer-Haungs-Straße 3 unterrichtet. Darüber hinaus sind in der Europastraße 17, 19 und 24 weitere Klassenräume, Fachräume, die Schulküche und die Verwaltung untergebracht.
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