Wasserwerk

Neubau der Wasserversorgung in St. Blasien ist vorteilhaft aber teuer

Die Wasserversorgungsanlagen in St. Blasien sind reparaturbedürftig. Für den Kernort wird nun statt einer Sanierung der Bau eines zentralen Wasserwerkes mit Kosten von geschätzt knapp 4,7 Millionen Euro in Erwägung gezogen.  

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Die veraltete Steuerung des Wassernetzes in St. Blasien  | Foto: Sebastian Barthmes
Die veraltete Steuerung des Wassernetzes in St. Blasien Foto: Sebastian Barthmes
In der Gemeinderatssitzung in dieser Woche stellte Ingenieur Hans-Jörg Meier (Hunziker Betatech) die Planung für den Bau eines zentralen Wasserwerks vor. Aufgrund der zwingenden Sanierungsbedürftigkeit der Wasserversorgungsanlagen in St. Blasien wurde im Jahr 2021 ein Strukturgutachten erstellt, in dem Maßnahmen zum Verbund der einzelnen Wasserversorgungen in den Teilorten sowie zur Erweiterung und Sanierung des Bestandes ermittelt wurden. Seit der Erstellung des Gutachtens hatte die Verwaltung jährlich Fördermittel für den ersten Teilabschnitt beantragt, die aber bis 2024 wegen fehlender Mittel zurückgewiesen wurden. 2024 erfolgte dann die Bewilligung in Höhe von 74.000 Euro für den ersten Teilabschnitt.

Inzwischen war aber die Frage aufgekommen, ob eine Zentralisierung der Wasserversorgung im Kernort langfristig in Hinblick auf Unterhaltung und Betrieb nicht sinnvoller sein könnte. Meier hatte eine alternative Planung erarbeitet und stellte diese nun im Vergleich zu der Sanierung der bestehenden Anlagen vor.

Die Lösung für den Kernort sieht neben der Sanierung des Wasserwerks, der Hochbehälter Kohlwald, Bitsch und Holzberg sowie der Druckerhöhungsanlagen Klingnauer Straße und Friedrichstraße den Neubau von zwei Hochbehältern vor. Die Kosten für die gesamten Maßnahmen liegen nach einer Grobschätzung von Meier bei rund 4,15 Millionen Euro. Als Alternative zeigte der Ingenieur den Neubau eines Wasserwerkes im Bereich des Hochbehälters Bitsch, einer Druckerhöhungsanlage und den Rückbau der Hochbehälter Kohlwald, Bötzberg und Holzwald und der bestehenden Druckerhöhungsanlagen Klingnauerstraße und Friedrichstraße auf und schätzte die Kosten auf knapp 4,7 Millionen Euro.

Für Neubau müsste die Kommune einen Kredit aufnehmen

Als Vorteile der Neubaulösung nannte Meier die zentrale Aufbereitung und Desinfektion, die Erforderlichkeit nur einer Notstromversorgung und den Wegfall von Betriebspunkten infolge des Rückbaus von Hochbehältern und Druckerhöhungsanlagen – eine nachhaltige Lösung für die Zukunft, so der Ingenieur. Aber auch insbesondere einen Nachteil bringt die Neubaulösung mit sich: die Investitionskosten, denn diese wären in einem Schritt aufzubringen. Die Sanierung könnte dagegen über mehrere Jahre gestreckt werden. Christoph von Ascheraden (Freie Wähler) lobte das Projekt als auf die Zukunft ausgerichtet, stellte aber auch die Frage in den Raum: "Können wir uns zum jetzigen Zeitpunkt mit einem weiteren Großprojekt im Teilhaushalt Wasser engagieren?"

Bürgermeister Adrian Probst zeigte zwei Ebenen auf: Zum einen die fachliche und sachliche Betrachtungsweise, nach der alles für den Neubau spreche. Zum anderen die Kosten, nicht zuletzt unter Berücksichtigung der Förderung. Für einen Neubau müssten erneut Fördermittel beantragt werden, erklärte Rechnungsamtsleiter Michael Spitz. Inzwischen sei der Fördersatz allerdings von 50 auf 25 Prozent gesunken, eine Kreditfinanzierung unumgänglich. Der Wasserhaushalt sei aber auf einem Stand, der dies vertragen könne, so der Rechnungsamtsleiter weiter. Allerdings müssten die Gebühren dann mit dem wahrscheinlichen Ergebnis einer leichten Gebührenerhöhung neu kalkuliert werden.

Am Ratstisch war man sich einig, zunächst die Kosten für die Neubaulösung zu berechnen und dann zu entscheiden. Dies muss in Hinblick auf die für die Teilsanierung gewährten Fördermittel bis Ende Juni geschehen. Fabian Schmidt (CDU) mahnte an, bei der Kostenkalkulation auch die Personalkosten zu berücksichtigen. Und Andreas Fritz (Freie Wähler) wies auf die Bedeutung der Versorgungssicherheit in Sachen Wasser hin, die Versorgung mit Wasser sei das höchste Gut, erklärte er.

Schlagworte: Fabian Schmidt, Andreas Fritz, Michael Spitz
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