Oberstaatsanwalt Thomas Will sucht weiter NS-Verbrecher: "Im Grenzbereich der Strafverfolgung"
Über-90-Jährige vor Gericht – diese Bilder gingen um die Welt. Die Zentrale Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg war treibende Kraft dahinter. Ein Gespräch mit Leiter Thomas Will.
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BZ: Herr Will, Sie sind 1960 geboren. Wann ist Ihnen der Nationalsozialismus erstmals im Leben begegnet?
Schon als Kind, weil in der Familie meiner Mutter zwei Brüder gefallen waren, der letzte starb mit 17 nur wenige Tage nach Kriegsende an den Folgen einer Verwundung kurz zuvor. Deswegen war das für mich immer ein Thema, das ich verstehen wollte. In gewisser Weise spielte es schon eine Rolle, dass ich zur Zentralen Stelle gewechselt bin.
BZ: Wie war es für Sie, als Sie, bis dato Richter, vor 22 Jahren in der Zentralen Stelle in Ludwigsburg als Staatsanwalt angefangen haben, um NS-Verbrecher zu ermitteln?
Als ich 2003 hier anfing, sagte mir ein Kollege, der ...