Ökonomen: Wirtschaft wächst nächstes Jahr um 1,3 Prozent

Bald kommt die heimische Wirtschaft laut den führenden Wirtschaftsinstituten aus ihrer langen Schwächephase. Aber damit das anhält, sehen nicht nur sie die Bundesregierung gefordert. Auch der Südwest- Gemeindetag schlägt Alarm.  

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Die deutsche Wirtschaft kommt im nächsten Jahr aus Sicht führender Forschungsinstitute wieder in Schwung. Das Wachstum wird vor allem durch staatliche Milliarden-Investitionen getrieben, um besonders die teils marode Infrastruktur auf Vordermann zu bringen. Die Wirtschaft stehe deshalb nach wie vor auf "wackeligen Beinen", sagte Geraldine Dany-Knedlik, Konjunkturexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Die Institute fordern die Bundesregierung zu grundlegenden Strukturreformen auf – sonst werde die wirtschaftliche Dynamik nicht von Dauer sein. Reformbedarf sehen sie vor allem bei den Sozialsystemen. "Hohe Energie- und Lohnstückkosten im internationalen Vergleich, Fachkräftemangel sowie eine weiter abnehmende Wettbewerbsfähigkeit bremsen die langfristigen Wachstumsaussichten weiterhin", sagen sie. Im laufenden Jahr erwarten die Institute nach zwei Rezessionsjahren nur eine Steigerung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 0,2 Prozent. Für das nächste Jahr rechnen sie mit einem Wachstum von 1,3 Prozent, 2027 mit 1,4 Prozent.

Das dürfte laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auch dafür sorgen, dass die Zahl der Arbeitslosen 2026 erstmals seit Jahren wieder sinkt.

Nach drei Rückgängen in Folge hat indes das Konsumklima laut den Marktforschern der GfK seinen Abwärtstrend beendet. Der Index stieg leicht wegen gestiegener Einkommenserwartungen der Verbraucher.

Für die 2026 zu erwartende wirtschaftliche Trendwende verantwortlich machen die führenden Ökonomen die "expansive Finanzpolitik" des Staates. Gemeint ist das 500 Milliarden Euro schwere und mit Schulden finanzierte Paket für zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur und den Klimaschutz. Es geht um die Sanierung maroder Brücken, Bahnstrecken und Schulen, aber auch um mehr Geld für Kitas oder eine bessere Digitalisierung. Damit das Geld schnell fließen kann, sollen Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden, fordern die Volkswirte.

Indes rief der Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg, Steffen Jäger (CDU), in einem offenen Brief an die Bürger zu gesamtstaatliche Reformen und mehr Eigenverantwortung auf. Angesichts von Rezession, geopolitischen Krisen und einer dramatischen Schieflage der Kommunalfinanzen sei für den Staat bereits die Erfüllung der Pflichtaufgaben kaum mehr möglich.
Schlagworte: Steffen Jäger, Geraldine Dany-Knedlik
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