Oink ist nicht gleich Oink
"Du dumme Sau!" und "Boah, du stinkst wie ein Schwein!" sind ziemlich üble Beleidigungen. Doch wer so etwas sagt, ist nicht nur gemein, sondern hat auch null Ahnung von Schweinen.
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Schweine gehören zu den klügsten Tieren, die sich auf der Erde tummeln. Sie sind schlauer als Hunde und können mehr Kommandos lernen. Und sie verstehen sogar ihren Namen. Forscher haben Ferkeln, so nennt man die Kinder von Schweinen, in einer Schweineschulklasse Namen mit drei Silben gegeben: zum Beispiel Edelgard, Griselda oder Brunhilde. Dann haben sie einen Namen über Lautsprecher zur Futterstelle gerufen – und nur, wenn auch das Schwein mit dem richtigen Namen kam, hat es etwas zu fressen bekommen. Am Anfang waren die Schweine ziemlich verwirrt, doch sie haben es schnell kapiert. Bald ist nur noch das Schwein aufgestanden, das aufgerufen worden ist, die anderen sind ganz gemütlich liegen geblieben.
Wenn wir "Schwein" sagen, meinen wir meist das Hausschwein. Das stammt vom Wildschwein ab. Wildschweine leben schon seit zwei Millionen Jahren auf der Erde. Erst vor 10.000 Jahren kamen Menschen auf Idee, ein paar Wildschweine einzusperren und ihr Fleisch zu essen.
So entwickelte sich nach und nach das Hausschwein. Das lebt sehr gerne in Gruppen mit anderen Schweinen zusammen und ist irre neugierig. Wann immer es etwas Neues zu erkunden gilt, steckt das Hausschwein seinen Rüssel rein. Der ist super beweglich, so dass das Borstentier damit nicht nur gut tasten, sondern auch wühlen und graben kann. Außerdem stecken richtig viele Riechzellen im Rüssel, so dass Schweine noch besser riechen können als Hunde.
Apropos riechen: Schweine mögen es gar nicht, wenn es stinkt. Wenn es genug Platz in seiner Stallbox hat, sucht sich das Schwein eine Ecke als Toilette aus, die weit weg ist vom Schlaf- und Liegeplatz. Und ja, das Hausschwein stürzt sich mit großem Vergnügen in jedes Schlammloch und wälzt sich genüsslich. Das mag nach Sauerei aussehen. Aber auch das ist klug: Der Schlamm auf seiner Haut wehrt Insekten ab und im Sommer schützt er vor Sonnenbrand und kühlt. Das ist sehr wichtig, denn Schweine können nicht schwitzen.
Das Grunzen und Quieken der Schweine ist eine eigene Sprache. Forscher haben schon mehr als 20 verschiedene Oinks entdeckt – mit jedem teilen die Schweine etwas anderes mit. Sie grüßen zum Beispiel ihre Ferkel mit einem anderen Oink als erwachsene Schweine. Auch, ob es ihnen gut geht und sie zufrieden sind, kann man am Oink erkennen, wenn man die Schweinesprache lernt. Das ist gar nicht so schwer, denn Schweine mögen Menschen und bauen gerne eine Beziehung zu ihnen auf. Wer sich die Zeit dafür nimmt und gut zuhört, wird die rosa Tiere also auch bald verstehen. Und ihnen eine Menge zutrauen. So wie ein Landwirt in Dänemark. Der hat seinen Schweinen beigebracht, mit einem Joystick die Lüftung und die Temperatur im Stall zu regeln. Wie heißt es also richtig? Genau: "Du schlaues Schwein!"