Pompejis letzte Stunde

Das Leid der Opfer, das Staunen der Ausgräber: Eine Ausstellung inszeniert die Jahrtausendkatastrophe am Fuß des Vesuvs / Von Verena Neuhausen.  

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B auern und Sklaven sind schon früh auf ihrem Berg. Es ist Ende August in Kampanien, ein heißer Sommertag steht an, da arbeitet es sich leichter in den kühleren Morgenstunden. An den fruchtbaren Hängen des Berges wird ein exzellenter Wein angebaut, selbst Dichter wie Martial rühmen ihn. Doch keiner ahnt, was im Innern des Berges schlummert. Dass schon seit Tagen die Erde ein wenig bebt, beunruhigt hier niemanden, daran ist man am Golf von Neapel gewöhnt. Aber an diesem Morgen stört plötzlich ein scharfes Zischen das friedliche Vogelgezwitscher. Es ist Grundwasser, das sich mit aufsteigendem, glutheißen Magma trifft und verdampft. Der Berg erwacht. Sein Name: Vesuv.
Kaum haben die erschrockenen Bauern Zeit, den Blick von ihren Reben zu heben, da explodiert schon der Vulkan. Weinstöcke, Büsche und Bäume rund um den Gipfel schleudert er mit gewaltigem Donnergetöse in die Luft. Nie zuvor haben die Menschen im Schatten des Vesuvs etwas derartiges erlebt. Der unheimliche Knall der Wasserdampfexplosionen, das anhaltende, gewaltige Donnergrollen treibt auch in den Städten und Dörfern ...

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