Psychotherapeut zu Blutrachetaten: "Es geht dabei um die Ehre des Mannes"
Ein Mann aus der Ortenau tötet im August einen Menschen am Frankfurter Bahnhof – er soll aus Rache gehandelt haben. Der Psychotherapeut Jan Kizilhan sagt: Wir werden noch häufiger von Blutrachetaten und sogenannten Ehrenmorden hören.
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BZ: Herr Kizilhan, ich möchte mit Ihnen über Ehre sprechen. In Ihrem neuen Buch "Gewalt im Namen der Ehre. Die Psychologie hinter Ehre, Sexualität, Religion und Terror", das am 4. Oktober erscheint, schildern Sie, wie Fatma, die mit ihrem Mann im Ausland lebt, unter dessen Gewalt leidet. Als sie fremdgeht, schickt er sie in ihr kurdisches Heimatdorf, wo sie von den eigenen Eltern gemieden wird. Voller Freude begegnet sie ihrem 14-jährigen Bruder – der sie erschießt. Wie lässt sich ein sogenannter Ehrenmord erklären?
Was uns am meisten betroffen macht, ist, wenn die Täter unmittelbare Verwandte sind. Der Vater bringt die Tochter um, der Mann die eigene Ehefrau, weil sie aus seiner Sicht bestimmte Werte und Normen verletzt hat. Im Fall von Fatma wurde der minderjährige Bruder beauftragt, die eigene ...