Rheinfelder Tafel

Rheinfelder Tafel kämpft mit sinkendem Warenzustrom durch KI und braucht mehr Spenden

Die Rheinfelder Tafel sieht sich großen Herausforderungen gegenüber. Ein Problem ist ein um 50 Prozent eingebrochener Warenzustrom.  

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Hochbetrieb vor Weihnachten im Rheinfe... Personen berechtigt einkaufen dürfen.  | Foto: Heinz Vollmar
Hochbetrieb vor Weihnachten im Rheinfelder Tafelladen, wo mittlerweile über 600 Personen berechtigt einkaufen dürfen. Foto: Heinz Vollmar

Wenn Supermärkte mit künstlicher Intelligenz smarter und nachhaltiger einkaufen und so weniger Lebensmittel übrig bleiben, hat das nicht nur Gewinner: Seit Februar verzeichnet die Tafel Rheinfelden dadurch deutlich weniger Wareneingang. Wie es in einer Mitteilung des Vereins im Nachgang der Jahreshauptversammlung heißt, werden zurzeit 24 Geschäfte regelmäßig durch Mitarbeiter der Tafel angefahren, drei Geschäfte saisonal. "Leider müssen wir seit Februar ein reduziertes Warenaufkommen bis zu 50 Prozent feststellen, dies bei Obst, Gemüse, Molkereiprodukten und Wurstwaren", schreibt der Verein. "Das hängt auch mit KI-gestützten Bestellverfahren der Geschäfte zusammen, die punktgenau einkaufen."

Somit werden laut den Tafel-Engagierten Spenden immer wichtiger. "Dankenswerterweise bekommt die Tafel Sachspenden von verschiedenen Vereinen, Firmen und Gruppierungen", schreibt der Verein. Durch das reduzierte Warenaufkommen bekämen diese Sachspendenaktionen aber eine noch größere Bedeutung. Erwähnenswert seien beispielsweise "Kauf-eins-mehr"-Aktionen und Sammlungen bei lokalen Supermärkten sowie die Unterstützung durch Vereine und Verbände, wie Arbeiterwohlfahrt, Frauen-Union oder etwa die "Nudelaktion" und weitere große Aktionen der "Helfenden Hände" in Rheinfelden. Auch eine Drogeriewarenspende des Lokalen Bündnisses Rheinfelden und Warenspenden von "Bürger helfen Bürgern", aus Grenzach-Wyhlen, unterstützen. "Auch einzelne Bürger spenden immer wieder Lebensmittel. Ein herzliches Dankeschön für diese wunderbaren Aktionen an alle Beteiligten", schreibt die Tafel.

Die Zahl der Bezugsberechtigten steigt

Derzeit sind in Rheinfelden 572, in Grenzach-Wyhlen 145 und in Schwörstadt 33 Personen berechtigt, im Tafelladen einzukaufen. Damit sei ein Anstieg zum Vorjahr zu verzeichnen. Im Durchschnitt kämen 136 Kunden je Einkaufstag. "Das neue Kühlfahrzeug ist seit März 2024 im Einsatz und ist eine deutliche Verbesserung", bilanziert die Tafel. Im Laderaum ist es jetzt möglich, aufrecht zu stehen und durch das größere Ladevolumen könnten Doppelfahrten zum Beispiel nach Grenzach-Wyhlen vermieden werden. Zurzeit seien sechs Fahrer im Einsatz. Es sei "wünschenswert, ein oder zwei weitere Fahrer oder Fahrerinnen zu gewinnen. Hierzu sind Ideen und Vorschläge jederzeit willkommen."

Die Zahl der Mitarbeitenden beträgt 47 Personen, von denen 38 ehrenamtlich tätig sind. Hinzu kommen zwei Mitarbeitende, die überwiegend von der Agentur für Arbeit finanziert werden. "Auch die Tafel Rheinfelden folgt dem bundesweiten Trend, wonach die Bedeutung von angestellten Regiekräften steigt", heißt es in der Mitteilung. Bei der Tafel Rheinfelden seien aktuell sieben Personen mit einer wöchentlichen Präsenz zwischen zehn und 40 Stunden auf Mindestlohnbasis beschäftigt. "Dabei handelt es sich ausnahmslos um operativ tätige Personen, ohne die der Tafelbetrieb nicht aufrecht zu erhalten wäre", so die Tafel.

Ab 2025 stellt die Tafel die Einkaufsausweise selbst her

Als zusätzliche Aufgabe steht in diesem Jahr die Ausstellung der Ausweise für die Tafel-Kunden an – eine Aufgabe, die bisher von den Verwaltungen der Rathäuser in Rheinfelden und Grenzach-Wyhlen ausgeführt wurde. Die Tafel möchte diese Aufgabe mit einer neuen Software angehen und in Verbindung damit auch die Digitalisierung verschiedener Bereiche vorantreiben. Dafür braucht der Verein noch Unterstützung, konkret "eine medienaffine Person für unsere Außendarstellung, der medialen Personalaquise, Überarbeitung unserer Homepage, Nutzung von Instagram und gegebenenfalls weiterer Kommunikationsmedien".

Auch am Gebäude wurde viel gearbeitet. In einer umfangreichen Aktion wurde der Tafelladen im vergangenen Jahr durch eine Malerfirma, unterstützt von den eigenen Mitarbeitern, renoviert. "Hauptziel waren hier Schutz und Verbesserung der Arbeits- und Einkaufsbedingungen für Mitarbeiter und Kunden", so die Tafel. Im Sommer seien Wespen und der Sonnenschutz im Verkaufsraum das Hauptproblem. Die Sozial- und Büroräume wurden umgestaltet.

Für die nahe Zukunft seien "Erhalt und Verbesserung des jetzigen Standards" die Ziele. "Unsere großen Anliegen sind die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und eine gute Einkaufsqualität für unsere Kunden. Wichtig wären auch weitere Ehrenamtliche im Bereich der Fahrer und im Verkauf."

Kontakt und Informationen zum Tafelladen unter www.tafel-rheinfelden.de

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