BZ-Interview
Russlanddeutsche sehen sich nicht als Flüchtlinge
![Dietmar Ostermann Dietmar Ostermann](https://ais.badische-zeitung.de/piece/08/f6/af/a2/150384546-f-1_1-w-80.jpg)
Mi, 17. Februar 2016, 10:24 Uhr
Südwest
Viele Russlanddeutsche fremdeln mit dem westlichen Liberalismus. Welchen Einfluss haben russische Staatsmedien? Woher kommt das Unsicherheitsgefühl? Antwortet liefert ein Experte im Interview.
![Russlanddeutsche demonstrierten in Villingen-Schwennigen. | Foto: DPA Russlanddeutsche demonstrierten in Villingen-Schwennigen. | Foto: DPA](https://ais.badische-zeitung.de/piece/07/02/da/57/117627479-w-640.jpg)
Der Publizist Sergey Lagodinsky, einst selbst aus Russland nach Deutschland gekommen, glaubt, dass viele Russlanddeutsche mit dem westlichen Liberalismus fremdeln – und sich mit ihren Problemen allein gelassen fühlen. Sie ließen sich aber nicht "von Putin aufwiegeln". Mit Lagodinsky sprach Dietmar Ostermann.
BZ: Herr Lagodinsky, die heftigen Reaktionen unter Russlanddeutschen nach dem angeblichen Vergewaltigungsfall einer 13-Jährigen in Berlin wurden vielfach mit dem Einfluss russischer Staatsmedien erklärt. Was ist da passiert?Lagodinsky: Ich bin kein Anhänger monokausaler Erklärungen. Die russischen Communities waren vorher schon angespannt durch die – realen oder imaginierten – Auswirkungen der Zunahme der Flüchtlinge in ihrer Umgebung. Es wurde immer wieder Unwohlsein bekundet wegen des sich verändernden Sicherheitsgefühls. Dann kam die ...