Deutsches Spielzeug wird häufig in China hergestellt – und viele Hersteller verschließen ihre dortigen Fabriken vor der Öffentlichkeit. Warum? Das zeigt das Beispiel der schwäbischen Traditionsfirma Schleich, die auf Plastikfiguren spezialisiert ist.
Das Werkstor von Happy Crafts, einem in die Jahre gekommenen Fabrikkomplex in der südchinesischen Industriemetropole Dongguan, öffnet sich um Punkt zwölf. Trauben von Arbeitern mit blauen Hemden und Flipflops strömen in die Mittagspause. Was haben sie den Vormittag über gemacht? "Spielzeug bemalt", erklären sie im Chor. Spielzeug? Noch Minuten vorher haben Happy-Crafts-Manager am Telefon erklärt, ihre Fabrik stelle schon lange keine Spielwaren mehr her. Doch in einem deutschen Spielwarenkatalog können die Arbeiter ihre Werkstücke schnell identifizieren. "Diesen kleinen Hund habe ich angemalt", sagt einer. Seine Freundin erkennt den Ritter, dessen Helm sie heute schon hundertfach mit Silberfarbe begespritzt hat. Kein Zweifel: Happy Crafts produziert Figuren der Firma Schleich aus Schwäbisch Gmünd. Unser Informant hat recht gehabt. Eigentlich war ...