Kirchenkonzert

Schopfheimer Mendelssohn-Konzert zeigt geistliche Musik mit großem Chor und Orchester

Vier geistliche Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy erklingen beim großen Chorkonzert der Kantorei in der vollbesetzten Stadtkirche. Strahlender Höhepunkt ist der "Lobgesang".  

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Die Kantorei Schopfheim beeindruckte i...hn-Konzert mit Orchester und Solisten.  | Foto: Roswitha Frey
Die Kantorei Schopfheim beeindruckte in der Stadtkirche bei ihrem bewegenden und glanzvollen Mendelssohn-Konzert mit Orchester und Solisten. Foto: Roswitha Frey

"Alles was Odem hat, lobe den Herrn": Prächtig und machtvoll klang dieser Lobpreis zu Ehren Gottes in Mendelssohns Sinfonie-Kantate "Lobgesang". Diese stand als Hauptwerk im Zentrum des Programms "Mendelssohn-Kaleidoskop", das die Kantorei Schopfheim unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Christoph Bogon in der mit 800 Zuhörern vollbesetzten Stadtkirche diesem Komponisten widmete.

Der Chor beleuchtete zusammen mit dem groß besetzten Markgräfler Kammerorchester und exquisiten Solisten verschiedene Facetten aus Mendelssohns geistlicher Musik. Wie Dirigent Bogon eingangs sagte, stehe Mendelssohn für die Verbindung zwischen jüdischer und christlicher Tradition und habe sich intensiv mit alttestamentarischen Gestalten und Psalmen beschäftigt. Eine der Psalmvertonungen, "Richte mich Gott", sang der Chor zum Einstieg a capella mit beeindruckender Klarheit, Kraft und Textverständlichkeit.

Ein Vorbild ist Beethovens "Neunte"

Berührend erklang die Hymne "Hör mein Bitten" nach Psalm 55 für Solosopran, Chor und Orchester, in der die Sopranistin Katharina Persicke mit innig flehendem Ausdruck des Bittens und lyrischer Wärme bestach. Mühelos in die Höhe schwang sich ihre Stimme in den Zeilen "O könnt ich fliegen wie Tauben dahin" empor. Mit Eindringlichkeit und Einfühlsamkeit gestaltete Kamila de Pasquale die Alt-Arie "Sei stille dem Herrn" aus dem Oratorium "Elias".

Wie das Licht über die Dunkelheit, die Zuversicht über die Todesfurcht triumphiert, war schließlich in der überwältigenden Sinfonie-Kantate "Lobgesang" zu hören. Nach dem Vorbild von Beethovens "Neunter" schließt sich an einen rein orchestralen Teil eine Vokalkantate mit Solo- und Chorsätzen an. Höchst bewegt, dynamisch und emphatisch im romantisch-sinfonischen Streicher- und Bläserklang spielte das Markgräfler Orchester unter Bogons straffer Leitung diesen dreisätzigen epischen Instrumentalteil.

Klangmächtig setzt dann der Chor in dem Satz "Alles was Odem hat, lobe den Herrn" ein, mit aufstrahlendem Sopransolo von Katharina Persicke. Der erst am Konzerttag kurzfristig eingesprungene Tenor Raphael Höhn beeindruckte in seinen großen Rezitativen mit deutlicher Diktion, lupenreiner Intonation und dramatischer Gestaltungskraft. Kulminationspunkt an Dramatik, Intensität und Spannung war sein Tenorsolo "Stricke des Todes", in dem es zur Wendung von der Finsternis zum Licht kommt. Auf die Frage des Sängers "Hüter, ist die Nacht bald hin?" antwortet die Sopranstimme in lichtesten Höhen "Die Nacht ist vergangen!" und die Bläserklänge erleuchten die Szenerie. Die Kantorei greift dies mit voller Stimmenpracht auf und beschwört mit gesteigertem Nachdruck die "Waffen des Lichts", die Chorleiter Christoph Bogon in seiner Einführung als Werte wie Glaube, Hoffnung, Geduld, Sanftmut und Liebe bezeichnet hatte.

Musikalisch teilte sich dieser Sieg des Lichts in grandiosem Chor- und Orchesterklang mit. Auch das klangschöne Duett der Soprane, das von lyrischer Empfindsamkeit geprägte Duett von Sopran und Tenor und der erhebende Choral "Nun danket alle Gott" gehörten zu den Glanzpunkten dieser monumentalen Aufführung, die mit dem mächtig aufbrandenden Lobpreis endete.

Schlagworte: Christoph Bogon, Katharina Persicke, Raphael Höhn

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