Schule wie vor 100 Jahren

Auf die Begrüßung folgt die Sauberkeitskontrolle.  

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Ach du je, der Lehrer wedelt mit dem Rohrstock.   | Foto: Jürgen Vollmer
Ach du je, der Lehrer wedelt mit dem Rohrstock. Foto: Jürgen Vollmer
Am Ende des dritten Schuljahres hat unsere Klasse einen Ausflug ins Schulmuseum bei Offenburg gemacht. Es war sehr interessant zu sehen, wie die Kinder vor 100 Jahren lernten. Ein ehemaliger Lehrer hielt mit uns eine Unterrichtsstunde, wie sie vielleicht unsere Großeltern erlebt hatten.

Dazu gingen wir in ein großes Klassenzimmer mit alten Holzbänken. Die Mädchen und Jungs mussten sich auf getrennte Seiten setzen. Vorne war eine Tafel zu sehen mit einigen Wörtern in Sütterlin-Schrift. An den Wänden waren Regale mit präparierten Tieren und ein Bild vom Großherzog von Baden. Als der Lehrer hereinkam, mussten wir alle sofort aufstehen und ganz laut rufen: "Guten Morgen, Herr Lehrer!"

Danach begann die Sauberkeitskontrolle. Der Lehrer schaute bei einigen Schülern, ob sie saubere Ohren und Hände hatten. Manche Kinder mussten dabei ein bisschen kichern. Aber der strenge Lehrer ermahnte sie und erklärte: "Das ist nicht witzig." Nach Gebet und Lied begann der eigentliche Unterricht.

Der Lehrer erklärte uns die Sütterlin-Schrift und half besonders den Jungs beim Rechnen. Wir haben auch selbst mit Griffeln auf Schiefertafeln geschrieben. Es gab auch Tintenfässchen und Federkiel auf jeder Bank.

Als einmal ein Junge eine falsche Antwort gab, bekam er die Eselsmütze aufgesetzt. Früher wurden damit schlechte Schüler bloßgestellt. Der Lehrer hatte auch immer einen Rohrstock in der Hand und zeigte bei einem anderen Schüler, wie früher manche Schüler geschlagen wurden (ohne ihm natürlich weh zu tun). Zum Schluss sangen wir noch das Badnerlied. Es war eine sehr lustige Stunde, aber wir sind mächtig froh, dass es bei uns an der Schule keinen Rohrstock mehr gibt …

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