Tierisch gut zu wissen
Seepferdchen sind in Wahrheit Fische
Im Basler Zolli kann man seit vergangenem Herbst das Kurzschnäuzige Seepferdchen bestaunen. Ja, wirklich bestaunen, denn dieser Fisch kann eine Menge cooler Dinge.
Sa, 22. Apr 2023, 6:08 Uhr
Neues für Kinder
Kurz mal ein Überblick: Seepferdchen heißen in der wissenschaftlichen Sprache Hippocampus, und sie sind natürlich keine Pferde, sondern Fische. Seltsame Fische, klar, denn welcher Fisch schwimmt schon aufrecht? Und ihr Kopf sieht tatsächlich ein bisschen aus wie der eines Pferdes, ihr Schwanz erinnert eher an einen Wurm.
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"Es gibt ungefähr 50 verschiedene Arten", sagt Fabian Schmidt, der im Zoo Basel arbeitet und sich gut mit Seepferdchen auskennt. "Das Kurzschnäuzige Seepferdchen ist auch als Mittelmeerseepferdchen bekannt, da es vor allem dort lebt." Im Meer hält es sich gerne in der Nähe der Küsten auf, in einer Tiefe von einem halben Meter bis zu 60 Meter. Es hat für einen Fisch nur wenige Flossen. Eine am Rücken, die sorgt für den Antrieb. Und zwei Brustflossen, die rechts und links unter den Kiemen am Kopf sitzen. Mit denen kann das Seepferdchen steuern und sich im Wasser gerade halten. Man kann die Seepferdchen ganz gut beobachten, da sie die langsamsten Schwimmer der Welt sind und nicht mal eben abhauen.
Allerdings muss man sie dafür erst einmal entdecken. Ähnlich wie ein Chamäleon können sie nämlich ihre Farbe wechseln. Wenn sie zum Beispiel einen Seepferdchenpartner gefunden haben, den sie mögen, nehmen sie dessen Farbe an. Sie können sich damit auch perfekt zwischen den Unterwasserpflanzen tarnen. "An diesen hält sich das Seepferdchen mit seinem Greifschwanz fest", sagt Fabian Schmidt. Und zwar so stark, dass ein Raubfisch keine Chance hat, es loszureißen. Deshalb interessieren sich Forscher für den Superschwanz. Der besteht aus eckigen, sehr stabilen Knochenplatten. Selbst wenn ein Seepferdchen also mal im Maul eines Feindes landet, kann dieser es nur schwer zerbeißen.
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Auch das Kurzschnäuzige Seepferdchen ist ein Raubtier. Es frisst kleine Garnelen, Flohkrebse und Ruderfußkrebse. Dafür pirscht es sich von schräg unten an die vorbeischwimmende Beute heran, öffnet sein zahnloses Röhrenmaul und saugt das Krebstierchen blitzschnell ein. "Das funktioniert im Prinzip wie eine Pipette", sagt Fabian Schmidt. Dieses sogenannte Saugschnappen muss das Kurzschnäuzige Seepferdchen ziemlich oft am Tag machen. Es hat nämlich keinen Magen und muss ständig essen, um satt zu sein. Zwischen 30 und 50 Garnelen sind eine normale Tagesration.
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