Gesundheit und Soziales

"Seine Kreativität auszuleben wird gerne gesehen"

Verlagsthema Zwei junge Menschen haben sich für die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger entschieden. Im Interview erzählen sie aus ihrem Alltag bei der Diakonie Kork in Kehl.  

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Elias Klein und Twinky Andrean Trianan...ie gerne mit Menschen in Kontakt sind.  | Foto: Diakonie Kork
Elias Klein und Twinky Andrean Trianantyas lassen sich zum Heilerziehungspfleger ausbilden, weil sie gerne mit Menschen in Kontakt sind. Foto: Diakonie Kork
BZ: Was hat Sie dazu bewegt, sich für eine Ausbildung in der Heilerziehungspflege zu entscheiden?
Elias Klein: Da ich ein sehr offener und kommunikativer Mensch bin, hatte ich nie Berührungsängste und ich liebe die Arbeit und das Begleiten von Menschen mit Beeinträchtigungen.

BZ: Welchen Schulabschluss benötigt man für diese Ausbildung?
Twinky Andrean Trianantyas: Für die Ausbildung ist ein mittlerer Schulabschluss oder ein vergleichbarer Abschluss erforderlich. Als ausländische Bewerber müssen wir einen etwas längeren Prozess durchlaufen, da wir zunächst unseren Abschluss anerkennen lassen müssen. Darüber hinaus ist es erforderlich, ein einjähriges Praktikum zu absolvieren.

BZ: Wie haben Sie Ihren Ausbildungsplatz gefunden?
Klein: Meinen Ausbildungsplatz habe ich durch Berufsinfotage gefunden. Außerdem durch die Empfehlung von Freunden und Bekannten.

BZ: Warum haben Sie sich für die Diakonie Kork als Ausbildungsbetrieb entschieden?
Trianantyas: Bevor ich mit meiner Ausbildung begann, absolvierte ich ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Diakonie Kork. Ein Hauptgrund dafür war, dass ich das Arbeitsklima in Deutschland kennenlernen wollte. Mein FSJ war ein Orientierungsjahr, in dem ich alles sehen, lernen und erleben konnte. Das Arbeitsklima bei der Diakonie Kork ist hervorragend. Ich konnte viel von meinen hilfsbereiten Kollegen lernen, die mich gerne unterstützten. Darüber hinaus fördert die Diakonie Kork ihre Mitarbeiter durch vielfältige Fortbildungen, was uns ermöglicht, uns ständig weiterzuentwickeln.

BZ: Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Fähigkeiten, die man in diesem Beruf mitbringen sollte?
Klein: Meiner Meinung nach ist es in der Heilerziehungspflege ganz wichtig, spontan zu sein. Ebenso wird Geduld großgeschrieben. Seine Kreativität auszuleben wird auch sehr gerne gesehen und vor allem der Zusammenhalt im Team.

BZ: Wie sieht ein typischer Arbeitstag in der Heilerziehungspflege in Kork aus? Wie lange dauert die Ausbildung?
Trianantyas: Die Ausbildung dauert drei Jahre, während der wir unsere Arbeitsstelle wechseln, um Erfahrungen in verschiedenen Bereichen zu sammeln. Ich habe gerade meine Ausbildung begonnen und arbeite in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen. Einen typischen Arbeitstag kann ich nicht pauschal beschreiben, da die Arbeit je nach Ort variiert.

In der Werkstatt unterstütze und begleite ich die Klienten bei ihrer Arbeit. Dies umfasst Aufgaben wie das Beschaffen von Materialien, das Anleiten zur Arbeit und das Erreichen der Arbeitsziele. Im Pflegebereich benötigen einige Klienten Unterstützung, beispielsweise beim Toilettengang oder wenn Erste Hilfe bei Arbeitsunfällen erforderlich ist. Zudem habe ich die Möglichkeit, sie bei der Inklusion in das gesellschaftliche Leben zu unterstützen.

BZ: Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen in der Heilerziehungspflege?
Trianantyas: Für mich persönlich stellt die Sprache die größte Hürde und Herausforderung dar. In der Berufsschule lerne ich nicht nur den Unterrichtsstoff, sondern auch die Sprache, was mir besonders schwerfällt. Zudem habe ich festgestellt, dass die Arbeit mit Menschen zwar interessant ist, da ich von ihnen lernen kann, aber auch sehr anstrengend sein kann. Menschen sind Lebewesen, deren Emotionen, Gedanken und Einstellungen sich von Minute zu Minute ändern können.

BZ: Welche Inhalte werden in der Ausbildung vermittelt?
Klein: Der Schwerpunkt liegt in der Pflege und der Pädagogik. Es werden viele Krankheitsbilder und pädagogische Konzepte vorgestellt. Der Leitgedanke ist die Inklusion als Menschenrecht zu verwirklichen und mitzugestalten.

BZ: Bekommen Sie von den Menschen, die Sie betreuen, Wertschätzung für Ihre Arbeit?
Trianantyas: Ich kann die Zufriedenheit der Klienten hauptsächlich daran erkennen, wenn sie sich bei mir bedanken. Meine Klienten loben mich oft mit Aussagen wie "Ich habe dich gern", "Danke, dass du mir geholfen hast" und "Schön, dass du noch bei uns bist". Jedes Mal, wenn ich solche Sätze höre, fühle ich mich sehr erleichtert und glücklich.

BZ: Wie gehen Sie mit schwierigen Situationen im Arbeitsalltag um?
Klein: Bei schwierigen Situationen ist Ehrlichkeit das A und O. Ich führe Gespräche mit Kollegen, um gemeinsam eine Lösung zu finden.

BZ: Würden Sie Ihren Freunden empfehlen, diese Ausbildung zu machen? Wenn ja, warum?
Trianantyas: Die Ausbildung finde ich herausfordernd und schwer, aber auch machbar und empfehlenswert. Der Hauptgrund dafür ist, dass sie eine breite Palette von Erfahrungen in verschiedenen Arbeitsbereichen bietet. Darüber hinaus ermöglicht sie den direkten Kontakt mit Menschen, was sehr bereichernd sein kann. Zudem ist die Zufriedenheit, die man empfindet, wenn man positive Rückmeldungen von den Klienten erhält, sehr erfüllend. Es ist eine Ausbildung, die sowohl persönlich als auch beruflich sehr lohnend sein kann.

BZ: Was motiviert Sie?
Klein: Meine Motivation ist jeden Abend nach Hause zu kommen und zu wissen "Ich habe etwas Gutes getan." Wir bauen Beziehungen zu den Menschen auf. Sie zeigen uns durch viele kleine und große Gesten das wir uns gegenseitig wichtig sind. Das tut gut.

BZ: Ist der Job gut bezahlt? Welche Benefits erhalten Sie außer dem Gehalt?
Klein: Meiner Meinung nach wird der Job gut bezahlt, sowohl während als auch nach der Ausbildung. Es gibt viele Zuschläge für die Arbeitszeiten in der Nacht, am Wochenende oder am Feiertag. Außerdem werden viele Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten.
Elias Klein, 23 Jahre, hat zuerst eine Ausbildung zum Hauswirtschafter in der Diakonie Kork absolviert und danach die HEP-Ausbildung begonnen.
Twinky Andrean Trianantyas,
22 Jahre, ist in Indonesien geboren und hat in der Diakonie Kork ein FSJ gemacht, bevor er die HEP-Ausbildung begonnen hat.

Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger unterstützen Menschen mit geistiger, körperlicher und/oder seelischer Behinderung, um deren Eigenständigkeit zu stärken. Das Ziel ist, dass sie möglichst selbstständig am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

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Schlagworte: Twinky Andrean Trianantyas, Elias Klein

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