Am siebten Tag der Woche macht für gläubige Juden der Alltag Pause. In der Synagoge in Lörrach wird dann unter Sicherheitsvorkehrungen gebetet – ein beklemmendes Bild.
Eine Geschichte über den jüdischen Alltag zu schreiben, ist nicht ganz einfach – bedarf Überzeugungsarbeit beim Rabbiner. Nicht etwa aus Argwohn, aber dennoch aus der Angst heraus, falsch dargestellt zu werden oder erneut einen Artikel zu lesen, in dem das Judentum missverstanden wird. Der Schutz seiner Gemeinde und deren Mitglieder hat für Moshe Flomenmann, den Landesrabbiner von Baden und Rabbiner in Lörrach, oberste Priorität. Denn die Anzahl antisemitisch motivierter Straftaten steigt in Baden-Württemberg seit 2016 kontinuierlich. "Jude" wird als Schimpfwort auf Schulhöfen verwendet. Kippa zu tragen, birgt Gefahren. Verschwörungstheoretiker sehen eine jüdische Weltverschwörung.
Wenn der Rabbiner dann aber erfährt, dass man sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dem europäischen und deutschen Judentum auseinandergesetzt hat, erhält man vorsichtiges Vertrauen und eine Einladung zum Schabbat. Denn es geht darum, die Normalität des jüdischen Lebens in Deutschland zu zeigen. Ein Verständnis für das Judentum zu schaffen. Fernab von Antisemitismus, Shoah-Gedenktagen und dem Eingehen auf israelische Siedlungspolitik. Was ist ein Schabbat und wie normal kann er in Deutschland sein?
Wer Einblick bekommt, wird herzlich begrüßt
Wer ...