Haushalt

Stadt Kandern schließt Haushaltsjahr 2024 mit Überschuss ab

Trotz Rekordeinnahmen bei der Gewerbesteuer steht Kandern vor finanziellen Herausforderungen. Für 2026 wird ein Rekorddefizit erwartet, das schwierige Haushaltsberatungen nötig macht.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Kandern hat das erwartete Defizit deutlich unterschritten.  | Foto: Monika Skolimowska (dpa)
Kandern hat das erwartete Defizit deutlich unterschritten. Foto: Monika Skolimowska (dpa)

Die Stadt Kandern hat das Haushaltsjahr 2024 mit einem Überschuss von 125.782,14 Euro abgeschlossen, wie es im Vierteljahresbericht des Rechnungsamtes heißt. Damit wurde das ursprünglich erwartete Defizit von 1.281.000 Euro deutlich unterschritten. Insgesamt sei eine Verbesserung gegenüber dem Planansatz um rund 1,4 Millionen Euro erzielt worden, teilt die Stadt mit. Grund hierfür sind vor allem Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer, die mit 2.528.435,93 Euro einen neuen Rekordwert erreicht hat, und geringere Personalkosten.

Die positive Entwicklung wird jedoch durch einen erkennbaren Abwärtstrend im Ergebnishaushalt getrübt: Die Überschüsse vergangener Jahre waren deutlich höher – 2023 lag er noch bei 1.630.778 Euro, 2022 bei 1.583.878 Euro und 2021 bei 1.380.414 Euro. Belastet wurde der Haushalt insbesondere durch gestiegene Personalkosten (plus 816.464,32 Euro bzw. 13,8 Prozent) und eine erhöhte Kreisumlage an den Landkreis Lörrach (plus 757.991,08 Euro bzw. 18,8 Prozent). Die Liquiditätsrücklage der Stadt reduzierte sich zum Jahresende 2024 um etwa 3.374.000 Euro auf rund 4.410.200 Euro, was im Wesentlichen Investitionen in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro geschuldet ist. Dazu zählten etwa die Sanierung des Rathauses, der Erwerb eines Kindergartens, die Umrüstung der Straßenbeleuchtung und die Sanierung des Foyers der Kandertalhalle. Der Schuldenstand wurde im Jahr 2024 um etwa 248.000 Euro auf etwa 2,1 Millionen Euro reduziert.

Solide Basis für das neue Jahr

Mit Blick auf die kommenden Jahre erklärt die Stadt: "Für die anstehende Haushaltsplanung 2026 ist somit grundsätzlich eine solide Basis vorhanden." Dennoch gibt sie zu bedenken: "Allerdings hat sich die Finanzlage der kommunalen Haushalte insgesamt deutlich verschlechtert. Hier ist eine grundsätzliche Neuausrichtung der kommunalen Finanzausstattung erforderlich." Die Stadt bemängelt weiter, dass "bisher außer politischen Lippenbekenntnissen keine wirklichen Maßnahmen zur Verbesserung der kommunalen Finanzlage erfolgt" seien.

Die Aussichten für 2026 bleiben daher verhalten: "Für das Jahr 2026 sehen die aktuellen Prognosen im Ergebnishaushalt der Stadt Kandern ein Rekorddefizit vor, welches die bisherigen Plandefizite weit übersteigen wird." Hinzu kommen bedeutende Investitionen, insbesondere die Sanierung und der Ausbau der Grundschulen in Tannenkirch und Kandern. Hierfür rechnet die Stadt in den Jahren 2026 bis 2030 mit einer Investitionssumme im oberen einstelligen Millionenbereich. Eine weitere Haushaltskonsolidierung sei damit unumgänglich. Die Stadt betont: "Es zeichnen sich bereits jetzt schwierige und arbeitsintensive Haushaltsplanberatungen ab." Um die dauernde Leistungsfähigkeit sicherzustellen, müssten erneut Schwerpunkte gesetzt und auf einige wünschenswerte Maßnahmen verzichtet werden.

Zeitungsartikel herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel