Vogelschutz
Storchenpaar in Binzen: Nachwuchs Duna wird wissenschaftlich erfasst
In Binzen thront ein Storchenhorst auf einem Strommast. Jungvogel Duna bekommt einem ELSA-Ring, um sein Zugverhalten und seine Lebensdauer wissenschaftlich verfolgen zu können.
Mo, 23. Jun 2025, 6:00 Uhr
Binzen
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In 14 Metern Höhe über dem Seilerweg in Binzen thront ein imposanter Horst – Heimat eines Storchenpaars, das sich 2024 auf einem Strommast von Naturenergie Netze niedergelassen hat. In dieser Woche bekam der Nachwuchs der beiden gefiederten Bewohner Besuch: Heidi Hübner, Storchenbeauftragte des Naturschutzbunds Baden-Württemberg (NABU), markierte das Jungtier mit einem ELSA-Ring über dem Kniegelenk. Unterstützt wurde sie vom Stützpunkt Weil am Rhein des Netzbetreibers Naturenergie. Netzbetriebsmonteure Lukas Specht und Torben Polzer brachten die Naturschützerin mittels Hebebühne sicher ihrem Ziel entgegen: einem Jungstorch, der neugierig auf die Ankunft reagierte.
Naturenergie investiert in den Vogelschutz
Polzer sagte, die Störche hätten sich ein schönes Plätzchen ausgesucht. Von oben reiche der Blick bis in die Schweiz und nach Frankreich. Der Horst befinde sich auf einem Betonmast der Niederspannungsebene (400 Volt). Dank der Isolierung von Leitungen und Klemmen sei der Nistplatz für die Tiere ungefährlich. Die Konstruktion sei gegen zufällige Berührung gesichert. Dass sich Störche ausgerechnet hier niedergelassen haben, sei kein Zufall: Naturenergie Netze investiere jährlich rund 200.000 Euro in den Vogelschutz – darunter in Sitzstangen an Mittelspannungsmasten, Nisthilfen und sichere Leitungstechnik.
"Wenn ein beringter Storch später gesehen oder gefunden wird, wissen wir genau, woher er kommt und wohin er gereist ist."Heidi Hübner
"Im Nest liegt ein einzelnes Jungtier. Ich schätze es auf acht Wochen", berichtete Hübner nach der Rückkehr auf festen Boden. Die Beringung diene nicht nur der Identifikation, sondern auch der wissenschaftlichen Beobachtung von Zugverhalten und Lebensdauer. "Wenn ein beringter Storch später gesehen oder gefunden wird, wissen wir genau, woher er kommt und wohin er gereist ist", erklärte Hübner, die auch im Verein Weißstorch Breisgau aktiv ist.
Der frisch beringte Jungvogel aus Binzen trägt nun die Nummer DER AKL 70 – registriert bei der Vogelschutzwarte Radolfzell. Und er hat sogar schon einen Namen: Duna. Ob Duna ein Männchen oder Weibchen ist, bleibt offen. "Das ließe sich nur per Federanalyse im Labor klären", sagte Hübner. Die Störche aus Südbaden folgen meist der Zugroute über Frankreich, Spanien und Gibraltar bis nach Nordafrika – doch immer mehr überwintern inzwischen in der Region.