Die Titanic vom Bodensee
Gesunkener Dampfer ist ein beliebtes Ziel für Taucher im Bodensee

Vor knapp 150 Jahren ist nahe Konstanz das Dampfschiff Jura nach einem Unfall gesunken. Der Taucher Hans Gerber hat das Wrack einst entdeckt – auf dem Grund liegen noch mehr.
Grauer Himmel, graues Wasser, kalter Wind. Ungemütlich ist der Bodensee im Herbst. Immerhin kein Nebel. Vom Sporthafen im schweizerischen Bottighofen sieht man das rund fünf Kilometer entfernte Konstanzer Münster. Hans Gerber steht an der Mole und deutet Richtung Friedrichshafen, in die andere Richtung. "Eine gute Meile von hier ist es. Da liegt sie ganz tief unten", sagt er. Sie, das ist der Schaufelraddampfer Jura. Er, das ist ein 74-jähriger ergrauter Bodensee-Seebär mit Schiffermütze und wettergegerbter Haut. Alle hier nennen ihn nur den Jura-Hans. Er hat das 1864 gesunkene Wrack wieder entdeckt, die Jura ist sein Leben. "Das war 1976, damals war das Tauchen im Bodensee noch nicht so verbreitet wie heute", sagt er.
Hans Gerber lernt Bäcker und Konditor, später arbeitet er in der Aluminiumfabrik, am Wochenende geht er mit seinen Freunden vom Tauchclub in Kreuzlingen ins Wasser. Am Ufer fragen ihn die Alten: "Sucht ihr das Schiff?" Welches Schiff? Hans Gerber wird hellhörig, er leckt Blut, er stöbert in Archiven, er fragt – und er erfährt von jener nebligen Unglücksnacht am 12. Februar 1864, als das Dampfboot Stadt Zürich die 46 Meter lange Jura, die auf dem Weg von Konstanz in ihren Heimathafen Lindau ist, in der Nähe von Bottighofen rammt und versenkt.
Im dichten Nebel läuten nur die Glocken der Jura
Das Seeblatt für Stadt und Land aus Friedrichshafen berichtet: "... Passagiere und Mannschaft gerettet, jedoch ein Matrose auf der Stelle getödtet worden, denselben soll ...
Hans Gerber lernt Bäcker und Konditor, später arbeitet er in der Aluminiumfabrik, am Wochenende geht er mit seinen Freunden vom Tauchclub in Kreuzlingen ins Wasser. Am Ufer fragen ihn die Alten: "Sucht ihr das Schiff?" Welches Schiff? Hans Gerber wird hellhörig, er leckt Blut, er stöbert in Archiven, er fragt – und er erfährt von jener nebligen Unglücksnacht am 12. Februar 1864, als das Dampfboot Stadt Zürich die 46 Meter lange Jura, die auf dem Weg von Konstanz in ihren Heimathafen Lindau ist, in der Nähe von Bottighofen rammt und versenkt.
Im dichten Nebel läuten nur die Glocken der Jura
Das Seeblatt für Stadt und Land aus Friedrichshafen berichtet: "... Passagiere und Mannschaft gerettet, jedoch ein Matrose auf der Stelle getödtet worden, denselben soll ...