SWR-Serie „Tiere bis unters Dach“: Ein Alligator am Opfinger Baggersee
Am Kleinen Opfinger Baggersee finden Dreharbeiten für die SWR-Serie "Tiere bis unters Dach" statt – mit einer echten Panzerechse.
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OPFINGEN. Die Polizei hat nicht schlecht gestaunt, als sie einmal bei einer Routinekontrolle im Kofferraum von Orazio Martino einen Alligator entdeckte. Doch das hat seine Ordnung: Martino ist Tiertrainer und transportierte auch gestern wieder in seinem Auto eine zwei Meter lange Panzerechse zum Kleinen Opfinger See. Dort wird derzeit für die Folgen Nummer 50 und 51 der SWR-Kinderserie "Tiere bis unters Dach" gedreht.
Angst vor der in etwa 35 Kilogramm schweren Echse habe er nicht, versichert der 15-jährige Schauspieler Moritz Knapp, der in Littenweiler wohnt: "Das Maul ist mit Tesa zugeschnürt, das reicht." Mit Tesafilm? Die Tiere könnten zwar unglaublich schnell zubeißen, aber sie besäßen wenig Kraft, um ihren Kiefer zu öffnen, erklärt Knapp, der schon seit drei Jahren bei der Serie mitspielt und sich inzwischen ganz gut auskennt mit allem, was da kreucht und fleucht. Als Statist hat er im Theater angefangen, über eine Castingshow ist er wie seine um ein Jahr jüngere Kollegin Jule Marleen Schuck aus Emmendingen zum Fernsehen gekommen. Im Interview wirken die beiden Jungstars aufgeregter als vor der Kamera. "Profis", wie Produzent Mihm anerkennend zu verstehen gibt. Wie ihre berufliche Zukunft aussehen wird, wissen die beiden noch nicht. Erstmal gucken was passiert, sagen sie mit Understatement.
Plötzlich ertönt ein schmerzerfüllter Schrei am See – natürlich streng nach Drehbuch: Filmfigur Vinzenz Grieshaber, gespielt von Michael Sideris, wird beim Angeln gebissen. Er vermutet sogleich einen Riesenhecht hinter der Attacke. Der Tierarzt Dr. Hansen (Heikko Deutschmann) eilt ihm zur Hilfe. Ihm ist sofort klar, dass die Bisswunde nicht von einem Fisch stammt. Doch dass hier tatsächlich ein Alligator sein Unwesen treibt, wird erst zum Ende der 50. Folge deutlich. Die Geschichte wird dann in Teil 51 fortgesetzt. Die Kamera- und Regieassistenten sind aber noch unzufrieden mit der Szene. Sie wird mehrmals wiederholt, immer mit leicht abgeändertem Text.
Am See herrscht ein reges Treiben, aber kein Durcheinander. Die Aufgabenbereiche sind klar abgesteckt. Obwohl rund drei Dutzend Menschen mitwirken, ist der Umgangston ruhig und sachlich. Mihm macht die Arbeit sichtlich Spaß, sein Team wirkt eingespielt. Später wird die Szene nochmals im Ganzen gespielt. Als die Lichtverhältnisse mitspielen, stört jedoch ein Flugzeug die Stille am See. Dann zieht eine Wolke auf. Wieder ist Warten angesagt. So ein Drehtag dauert bis zu zwölf Stunden. Insgesamt sechs Tage wird in Freiburg gedreht, davon ein Tag auch am Waltershofener See. "Tiere bis unters Dach" läuft derzeit in der vierten Staffel immer sonntags ab 16.45 Uhr. Der Freiburger Alligator-Doppelpack wird vermutlich 2015 ausgestrahlt.
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