Nicht nur für Ausländer ist der Jemen riskant, auch der Staat selbst ist in Gefahr. Er kämpft mit Aufständischen, Extremisten und Korruption
Im Radio läuft südjemenitische Folklore, vor der heißen Mittagssonne schützen dicke Mauern aus gebrannten Lehmziegeln. Ein Bärtiger im bunten Wickelrock stellt eine brodelnde Schüssel Salta auf den Steinboden. Alle tauchen ihr Fladenbrot in den bitter-scharfen Eintopf aus Gemüse und Hackfleisch: Der Maler mit dem langen Bart, die schwarz Verschleierte, der Bildhauer in Jeans und blauem Hemd. Das Essen wird geteilt, so ist das seit Tausenden Jahren Tradition in Südarabien.
Die Künstler hat das Goethe-Institut in den Hof des Nationalmuseums von Sanaa geholt. Ihre Aufgabe: Mauersteine gestalten. Die zweieinhalb Quadratmeter großen Styroporblöcke sind mit Leinwand bezogen, sie sollen an eine Miniaturausgabe der Berliner Mauer erinnern. Denn wie ...