USA erhöhen Druck auf Russland

Knapp zwei Wochen nach dem Gipfeltreffen in Alaska haben die USA neue Zölle gegen den wichtigen russischen Ölkunden Indien in Kraft gesetzt. Zuvor hat Moskau Hürden für ein Treffen Wladimir Putins mit Wolodymyr Selenskyj errichtet.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Die USA erheben für Importe aus Indien seit Mittwoch zusätzliche Zölle in Höhe von 25 Prozent, um den Druck auf Russland in der Ukraine-Diplomatie zu erhöhen. Damit verdoppelt sich der unter Trumps Regierung für Indien verhängte Zollsatz auf 50 Prozent. Washington will mit dem Schritt die wirtschaftliche Basis des Kremls weiter schwächen. Indien war im Juni nach China der größte Abnehmer russischer fossiler Brennstoffe. Medienberichten zufolge hat Indien den Ankauf russischen Öls seit der Ankündigung der US-Strafzölle Anfang August bereits gedrosselt. Offiziell betonte Delhi aber mehrfach, dass es seine Rohstoffe weiter von dort beziehen werde, wo es günstig sei.

Die heraufgesetzten Indien-Zölle sind das bislang deutlichste Zeichen, dass sich das amerikanisch-russische Verhältnis seit dem Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump mit Russlands Staatschef Wladimir Putin wieder abgekühlt hat. Der Kreml hat seither westliche Überlegungen für Sicherheitsgarantien für die Ukraine scharf zurückgewiesen, vor allem eine militärische Beteiligung von Nato-Staaten daran. Auch brachte Moskau Vorbehalte gegen ein laut der US-Regierung von Putin zugesagtes Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor. Dies müsse sorgfältig auf niederer Ebene vorbereitet werden, bremste Russlands Außenminister Sergej Lawrow Erwartungen auf ein baldiges Treffen. Zugleich zweifelte er Selenskyjs Legitimität an, überhaupt im Namen der Ukraine verhandeln zu können.

Kiew hält sich derweil für mögliche Verhandlungen mit Russland über ein Ende der Kampfhandlungen bereit. Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj sollen in dieser Woche Gespräche mit der Türkei, den Golfstaaten und einigen europäischen Ländern über so ein Treffen geführt werden. Es sei aber wichtig, weiterhin Druck auf Moskau auszuüben, um dem Kreml die Verzögerungstaktik auszutreiben, erklärte Selenskyj.

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff sagte dem Sender Fox News, Trump sei sowohl von Russland als auch von der Ukraine in mancher Hinsicht "enttäuscht". Der US-Präsident selbst warnte vor einem "Wirtschaftskrieg", er wolle das nicht, es würde für Russland schlimm werden. Auch Selenskyj warf Trump vor, nicht gerade "unschuldig" zu sein. "Man muss sie zusammenbringen", sagte der Republikaner über beide Seiten. Über den Krieg sagte er: "Ich möchte, dass es aufhört."
Schlagworte: Wolodymyr Selenskyj, Donald Trump, Wladimir Putin
Zeitungsartikel herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel