Viele Ärzte verschreiben Schilddrüsenhormone zu schnell
Offenbar geht es der Schilddrüse der Deutschen schlecht. Doch leiden wirklich so viele Menschen an einer Unterfunktion? Müssen Millionen von ihnen Hormone schlucken?
Verborgen, aber wichtig für das Wohlbefinden: Die Schilddrüse schmiegt sich von unten an den Kehlkopf Foto: flia
Um die Schilddrüse der Deutschen scheint es schlecht bestellt zu sein. Das lässt zumindest ein Blick in den Arzneiverordnungs-Report vermuten. Mehr als eine Milliarde, genauer gesagt 1.141 Millionen Tagesdosen Schilddrüsenhormone haben die Ärzte 2012 ihren Patienten verschrieben. Acht Jahre zuvor waren es 736 Millionen, was auch schon eine stattliche Menge ist. Doch seither sind die Zahlen Jahr für Jahr weiter angestiegen.
Leiden hierzulande wirklich so viele Menschen an einer Unterfunktion der Schilddrüse, dass Millionen von ihnen Hormone schlucken müssen? Joachim Spranger, der Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetes und Ernährungsmedizin der Berliner Charité ist sich da nicht so sicher: "Ein derartiger Anstieg der Verordnungen lässt sich nicht allein durch eine Zunahme der ...