Berlin wählt nach der Sommerpause sein neues Abgeordnetenhaus – glaubt man den Umfragen, dann sind für die Bürger nahezu alle Berliner Parteien gleich unattraktiv.
Die Luft riecht verbraucht im Saal 311 des Berliner Abgeordnetenhauses, es ist stickig, und das, obwohl alle Fenster in die Stadt hinaus weit offen stehen. Draußen rauscht es geschäftig, liegt das Berlin der Reisenden aus aller Welt, Gropiusbau, Mauerstreifen, Trabisafari. Drinnen fasst sich Frank Henkel mit seinem linken Daumen unter den weißen Haifischkragen, der harte Stoff schneidet am Hals in die Haut. Es ist heiß. Eigentlich ist Sommerpause.
Aber der Innenausschuss hat Sondersitzung. Es gibt Klärungsbedarf – und zwar in einer Qualität, die zu einem anderen Zeitpunkt durchaus für einen Rücktritt des Innensenators ...