Deportation nach Gurs
Vor 80 Jahren wurden Tausende badische Juden in den sicheren Tod geschickt

Vor 80 Jahren deportierten die Nazis 5600 badische Juden in ein Lager ins südlichste Frankreich. Dort litten die Menschen unter Kälte und Hunger. Franzosen machten sich als Kollaborateure mitschuldig.
"Die Aktion ist reibungslos und fast unbemerkt von der Öffentlichkeit verlaufen." So lapidar fasst am 31. Oktober 1940 der für "Judenangelegenheiten" zuständige Referatsleiter im Auswärtigen Amt, Gerhard Todenhöfer, die Deportationen von 6500 Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland am 22. und 23. Oktober 1940 ins südfranzösische Lager Gurs zusammen. Und auch Reinhard Heydrich, Leiter des Reichssicherheitshauptamts, hielt in einem Bericht am 29. Oktober 1940 fest: "Der Vorgang selbst wurde von der Bevölkerung kaum wahrgenommen."
"Es fand vor aller Augen statt und verbreitete sich wie ein Lauffeuer." Heinrich Schwendemann, Historiker Dies ist keineswegs zutreffend, auch wenn die Nazis – anders als bei den Pogromen im November 1938 – kein Aufsehen wollten. Deshalb war die Aktion geheim gehalten worden. "Es fand vor aller Augen statt und verbreitete sich wie ein Lauffeuer", sagt der Freiburger Historiker Heinrich Schwendemann. Die große Mehrheit sah zu, ohne einzugreifen; es habe aber auch Menschen gegeben, die den Juden an jenem Tag beistanden.
Einige Juden nahmen sich vor der Deportation das Leben
"Reibungslos" verlief die Deportation insofern, als dass weder Ausschreitungen noch irgendwelche Widerstandshandlungen oder Fluchtversuche bekannt sind. Die Juden fügten sich ihrem ungewissen Schicksal. Sie waren an jenem Morgen überrumpelt, auch wenn sie im Nazi-Deutschland des Jahres 1940 gewiss mit nichts Gutem mehr rechneten. Bekannt sind für jenen Tag ...
"Es fand vor aller Augen statt und verbreitete sich wie ein Lauffeuer." Heinrich Schwendemann, Historiker Dies ist keineswegs zutreffend, auch wenn die Nazis – anders als bei den Pogromen im November 1938 – kein Aufsehen wollten. Deshalb war die Aktion geheim gehalten worden. "Es fand vor aller Augen statt und verbreitete sich wie ein Lauffeuer", sagt der Freiburger Historiker Heinrich Schwendemann. Die große Mehrheit sah zu, ohne einzugreifen; es habe aber auch Menschen gegeben, die den Juden an jenem Tag beistanden.
Einige Juden nahmen sich vor der Deportation das Leben
"Reibungslos" verlief die Deportation insofern, als dass weder Ausschreitungen noch irgendwelche Widerstandshandlungen oder Fluchtversuche bekannt sind. Die Juden fügten sich ihrem ungewissen Schicksal. Sie waren an jenem Morgen überrumpelt, auch wenn sie im Nazi-Deutschland des Jahres 1940 gewiss mit nichts Gutem mehr rechneten. Bekannt sind für jenen Tag ...