Im Herbst sieht der Schwarzwald bunt aus durch die gefärbten Blätter der Laubbäume. Von schwarz keine Spur, höchstens bei einer Nachtwanderung. Woher der Schwarzwald seinen Namen hat, kann nur verstehen, wer in frühere Zeiten blickt. Die Römer nannten die riesige unbewohnte Waldfäche silva nigra: Wald schwarz. Menschen siedelten damals nur am Waldrand. Wenige trauten sich, den dichten Wald zu roden. Das geschah erst zu Zeiten der Ritter und Klöster. In einer Urkunde aus dem Jahr 868 steht zum ersten Mal der Name "Swarzwald". Als etwa 900 Jahre später der deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe durch den Schwarzwald reiste, war der ziemlich kahl. Sehr viele Bäume wurden gefällt. Man brauchte Holz zum Bauen und Heizen und Schmelzen von Erz und Glas. Ganze Baumstämme wurden den Rhein hinab bis nach Holland geflößt für den Schiffsbau. Auf den kahlgeschlagenen Flächen konnte Regen, Eis und Schnee ungehindert eindringen. Es drohten Bergrutsch und Steinschlag. Deshalb wurden neue Bäume angepflanzt und zwar Fichten. Denn die wurzeln flach und wachsen schnell. In jungen Fichtenwäldern ist es wirklich auch tagsüber sehr dunkel, fast schwarz. Jetzt trug der Schwarzwald seinen Namen zu Recht. Weil der Borkenkäfer sich im dichten, schwarzen Fichtenwald zu wohlfühlt, pflanzen die Förster heute wieder mehr Laubbäume an und der Schwarzwald wird immer bunter.
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