Gut und gesund essen (2)
Warum Studien zur Ernährung so schwierig und widersprüchlich sind

Butter oder Margarine? Weniger Fett und mehr Kohlenhydrate essen? Oder umgekehrt? Kaum eine Studie ohne Gegenstudie, die genau das Gegenteil zu beweisen scheint.
Das tägliche Frühstücksei erhöht den Cholesterinspiegel und damit das Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall. Fettarme Ernährung schützt vor Herzkrankheiten und Übergewicht. Gesunde Ernährung kann Krebs vorhindern. Alles Thesen der Ernährungslehre, die sich als Irrtümer erwiesen.
Ernährungsempfehlungen erinnern an eine launische Diva, die heute dies und morgen jenes will.
Beim Essen ist jeder Experte
"Eine Einzelstudie interessiert mich überhaupt nicht." Bernhard Watzl, Wissenschaftler
Professor Bernhard Watzl, 59, kennt das Problem. Der Ernährungswissenschaftler leitet das Institut für Physiologie und Biochemie der Ernährung am Max-Rubner-Institut in Karlsruhe. "Beim Thema Ernährung kann jeder mitreden. Jeder isst, jeder ist Experte, jeder weiß, was ihm guttut. Ernährung hat viele Funktionen zu erfüllen: physiologische, ethisch-moralische, religiöse Aspekte, mit Ernährungsforschung kann man alles möglich verbinden. Das ist das Übel dieser Disziplin."
So spannend für Forscher der Blick auf einzelne pharmakologische Wirkstoffe auch sein mag, die Frage "Was bewirkt ein einziges Nahrungsmittel?" gilt als überholt. "Der Mensch isst nie ein Lebensmittel. Er isst Mahlzeiten." Empfehlungen müssten sich deshalb auf den ganzen Speiseplan beziehen, sagt Watzl. "Auf dieser Basis können wir sagen: Dieses Ernährungsmuster weist geringere Risiken für das Auftreten typischer ...
Ernährungsempfehlungen erinnern an eine launische Diva, die heute dies und morgen jenes will.
Beim Essen ist jeder Experte
"Eine Einzelstudie interessiert mich überhaupt nicht." Bernhard Watzl, Wissenschaftler
Professor Bernhard Watzl, 59, kennt das Problem. Der Ernährungswissenschaftler leitet das Institut für Physiologie und Biochemie der Ernährung am Max-Rubner-Institut in Karlsruhe. "Beim Thema Ernährung kann jeder mitreden. Jeder isst, jeder ist Experte, jeder weiß, was ihm guttut. Ernährung hat viele Funktionen zu erfüllen: physiologische, ethisch-moralische, religiöse Aspekte, mit Ernährungsforschung kann man alles möglich verbinden. Das ist das Übel dieser Disziplin."
So spannend für Forscher der Blick auf einzelne pharmakologische Wirkstoffe auch sein mag, die Frage "Was bewirkt ein einziges Nahrungsmittel?" gilt als überholt. "Der Mensch isst nie ein Lebensmittel. Er isst Mahlzeiten." Empfehlungen müssten sich deshalb auf den ganzen Speiseplan beziehen, sagt Watzl. "Auf dieser Basis können wir sagen: Dieses Ernährungsmuster weist geringere Risiken für das Auftreten typischer ...